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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

theilte die Verhältnisse des Hauptorts; ein Gemeindsvertrag wurde 1534 gemacht. Limburg hat seine Obrigkeit über 2 Güter, 1 vogtgericht- und steuerbares Gut und ein Erbgut – alles in die Waibelhub gehörig, an Gmünd abgetreten. Lorch hatte einen Unterthanen.

Vorder-Linthal, ein ansehnlicher, aus hübschen Bauernhäusern bestehender Weiler, der 1/4 Stunde südlich vom Mutterort auf der Hochebene zwischen dem Roth- und Spreitbachthal eine freie schöne Lage hat.

Zu Vorder-Linthal in der Waibelhub hatten Gmünder Geschlechter Besitzungen, wie z. B. 1424 Klara Kurzin zwei Güter verkaufte, die 1426 vom Heiligen zu Thanau erworben wurden. Zwei Güter besaß die zum Kloster Adelberg gehörige Pfarrei Kürnberg, über welche Gmünd auf Obrigkeit und Besteuerung verzichtete.

Limburg hat 1557 an Gmünd 6 gerichtbare und schätzbare Güter vertauscht und schon 1544 den Gerichtsstab und das Hirtenhäuslein auf der Gemeinde abgetreten – gegen Gmündische Güter und Rechte zu Höldis und Hinter-Linthal. Häuser, welche damals auf der Gemeinde neu waren gebaut worden, hatten Streit hervorgerufen.

Die Weggen-Ziegelhütte steht, wo ehemals ein Wegger- oder Wecker-Zollhäusle war, zur Erhebung des Gmünder Wegzolls. 1794 machte der Tafernwirth zu Spreitbach einen Vertrag mit dem Besitzer des Weckerhäusleins in Betreff des Bier- und Branntweinschenkens.

Die Beutenmühle ist schon alt; 1438 war sie ein Erblehen der St. Leonhardspflege und wurde geeignet. Den Gerichtsstab da überließ Limburg 1544 an Gmünd.


Straßdorf,
Gemeinde II. Klasse mit 683 Ein., worunter 64 Ev. a) Straßdorf, Pfarrdorf mit Marktrecht, 623 Einw. mit Forstwasen, Haus, 4 Einw., Hummelshalden, Hof, 9 Einw., Kapellhäusle, Haus, 21 Einw., Kriegshäusle, Haus, 6 Einw., Lauchhäusle, Haus, 3 Einw., b) Hockenschue, Hof, 12 Einw., c) Methlangen, Weiler, 121 Einw. mit Felbenhaus, Haus, 7 Einw., Hochstett, Haus, 18 Einw., d) Reitprechts, Weiler, 119 Einw., mit Hochstett, Haus, 7 Einw., e) Schönbronn, Weiler, 25 Einw., f) Schirenhof, Hof, 8 Einw. – Kath. Pfarrei; die Ev. sind nach Gmünd, beziehungsweise Hohenstaufen eingepfarrt. – 1/2 Stunde südlich von Gmünd gelegen.


Der gut aussehende, freundliche, ziemlich weitläufig angelegte Ort, dessen Lücken wieder schöne Linden und Nußbäume erfüllen, liegt angenehm und frei auf der am Fuß der Alb sich ausbreitenden fruchtbaren Hochfläche, und zwar am flachen Anfange des gegen Westen

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 425. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_425.jpg&oldid=- (Version vom 2.7.2020)