Seite:Oberamt Laupheim 131.jpg

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Biberach und Laupheim. Ein nicht unbeträchtlicher Verkauf von Pferden findet theils im Ort selbst, besonders aber auf den Pferdemärkten in Ulm statt.

Auch die Rindviehzucht bildet eine namhafte Erwerbsquelle; es wird im Allgemeinen die Allgäuerrace gehalten und durch gute Farren, die mehreren wohlhabenden Güterbesitzern eigen sind, nachgezüchtet. Mit Vieh, zum Theil auch mit gemästetem, wird ein beträchtlicher Handel getrieben. Die Stallfütterung ist seit 1834 eingeführt und nur im Spätjahr findet noch Viehaustrieb statt.

Minder bedeutend ist die Schweinezucht, indem noch ziemlich viele Ferkel von Außen aufgekauft werden.

Das Fischrecht besitzt Joseph Manz, Rößleswirth, welcher es um einige Pfund Fische jährlich verpachtet hat.

Von den Gewerben sind außer der schon angeführten Mühle noch 2 Schildwirthschaften, worunter eine mit Brauerei, und eine 1/4 Stunde östlich vom Ort gelegene Ziegelhütte zu nennen.

Der Gemeindehaushalt ist geordnet und die Gemeinde nicht nur schuldenfrei, sondern noch im Besitz eines namhaften Aktivvermögens; jedoch erfordert die der Gemeinde obliegende Unterhaltung der Kirche und anderer öffentlicher Gebäude eine jährliche Gemeindeschadens-Umlage von 900 – 1000 fl. (s. hierüber, wie auch über das Vermögen der Stiftungspflege, die Tabelle III.)

Eine eigentliche Armenanstalt oder Stiftung ist, mit Ausnahme einer Schulstiftung für unbemittelte Kinder von 100 fl., nicht vorhanden.

Eine im Jahr 1700 errichtete Brüderschaft von Mariä Trost hat aufgehört und ihr Vermögen von 475 fl. wird nun von der Kirchenpflege verwaltet, welche hierüber eine besondere Rechnung führt.

Das Patronatsrecht zur Pfarrei steht der Krone zu.

Baustetten, in älterer Schreibart Busteten, erscheint erstmals im Anfang des 10. Jahrhunderts unter den Orten, wo das elsäßische Kloster Weißenburg Güter besaß (Trad. Wizenb. ed. Zeuss S. 208). Am 8. März 1270 trug Graf Hartmann der ältere von Grüningen seine hiesigen Besitzungen dem Kloster Heiligkreuzthal zu Lehen auf (St.-A.).

Der Ort war ein adeliger Sitz. Ritter Heinrich von Baustetten beschenkte um 1100 das Kloster Zwifalten mit einem Gut ob Sulmetingen; im Jahr 1296 erscheint Helwig von Baustetten, im Jahr 1343 Sitz von Baustetten. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts kam die Veste Maisenburg im Lauterthal an die Familie, wahrscheinlich durch Heirath Rudolfs von Baustetten mit der Erbtochter des Benz von Gundelfingen, genannt von Maisenburg.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_131.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)