Seite:Oberamt Laupheim 133.jpg

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Gerichtsbarkeit hatte das Kloster Salem, welches mit hiesigen Besitzungen bereits im Jahr 1314 erscheint (Salemer Copialbuch in Carlsruhe 4, 30,).

Es befanden sich vor Zeiten allhier zwei Burgställe, von denen der neue, das ehemals neithartische Schlößchen, kein Burgrecht hatte, da es vor Jahren ein geistlich Haus und zu einer Pfründ gehörig gewesen (/Pflummern Metamorphosis arcium.)

Die von Baustetten stifteten eine eigene Kirche und Kaplanei in den nach Laupheim zuvor eingepfarrten Ort, welche 1403 Heinrich Nithart erneute. Dessen Nachkommen, welche im Jahr 1533 mit Ulm evangelisch wurden, besetzten die katholische Pfarrei nicht mehr, und ebenso wenig that dies die Stadtkirchenpflege, auf welche das Recht der Nitharte überging (siehe oben), bis zum Jahr 1691, so daß die Gemeinde 158 Jahre lang keinen Geistlichen hatte. Auch bei der neuen Errichtung der Pfarrstelle behielt sich die Ulmer Kirchenbaupflege das Patronat und Vogtrecht vor.

Der Kloster Heggbach’sche Antheil wurde im Jahr 1803 bassenheimisch, der Biberach’sche damals badisch. Im Jahr 1806 gelangte die Landeshoheit über den ersten Theil an Württemberg, welches damals auch den badischen Besitz erhielt.

Die zu der Gemeinde gehörigen Harthöfe liegen 1/4 Stunde östlich vom Mutterort auf der gleichen Anhöhe, wie die Kirche von Baustetten, umgeben von ebenen, fruchtbaren Feldern. Der Weiler besteht aus zwei stattlichen Bauernhöfen von geschlossener Markung, welche sowohl in ihren Boden-, als klimatischen- und landwirthschaftlichen Verhältnissen der Markung Baustetten gleichkommt. Die Besitzer der Harthöfe sind wohlhabend und treiben mit vielem Fleiß und Umsicht die Landwirthschaft.

Die Harthöfe, denen von Schad grundherrlich, waren früher nach Walpertshofen eingepfarrt und wurden erst im Jahr 1812 der Pfarrei Baustetten zugetheilt.


Bihlafingen.
Gemeinde III. Klasse mit 321 Einw. – Kathol. Pfarrei.


An dem Vereinigungspunkte eines unbedeutenden Baches mit der Schmiehe liegt etwa zwei Stunden nordöstlich von Laupheim still und abgeschieden das mittelgroße Pfarrdorf, dessen meist minder ansehnliche Gebäude theils an den Gehängen der beiden Thälchen, theils in ihrer Thalebene ziemlich unregelmäßig hingebaut sind. Die Lage des Orts ist daher uneben, übrigens nicht unangenehm und gesund.

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_133.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)