Seite:Oberamt Laupheim 150.jpg

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Hist. Roth 1, 57), ertrank im Jahr 1218 im Nil bei der Belagerung von Damiette. (Nach Burkhards von Biberach Ursperger Chronik.) Im Jahr 1277. 1284 lebte Eberhard von Bußmannshausen. Nach dem Orte nannte sich im Verlauf der Zeit eine Herrschaft, wozu Schloß und Dorf Orsenhausen, die Dörfer Walpertshofen und Klein-Schaffhausen und die Jetzhöfe gehörten, und welche in frühester Zeit von der Grafschaft Kirchberg zu Lehen ging. Landesherr war später die österreichische Landvogtei Schwaben, die hohe und niedere Gerichtsbarkeit war ein von derselben dependirendes Mannlehen, übrigens steuerte der Ort zum ritterschaftlichen Kanton Donau.

Im 14. Jahrhundert war Bußmannshausen nebst Zugehörungen in Händen der Ulmer Patricierfamilie der Besserer; Konrad von Besserer verkaufte das Dorf nebst Orsenhausen und Walpertshofen im Jahr 1434 an Hans von Roth, gleichfalls einen Ulmer Patricier, dessen Nachkommen sich im 18. Jahrhundert Rodt schrieben. Als der Feldmarschall-Lieutenant Christoph Franz Joseph von Rodt im Jahr 1768 starb, fiel das Mannlehen Bußmannshausen dem österreichischen Hause heim und wurde eingezogen, und erst durch Decret von 1791 dem k. k. Kämmerer, churpfälzisch geheimen Rath und Landmarschall des Herzogthums Neuburg, Bernhard Maria, Freih. von Hornstein († 1848) ebenfalls als Mannlehen verliehen, jedoch noch dem Sohn des Feldmarschall-Lieutenants, Maximilian Christoph, Bischof von Constanz, auf Lebzeiten († 1800 Jan. 17) zum Genuß überlassen. Im Jahr 1800 wurde genannter Bernhard Maria von Hornstein zu Göffingen durch Österreich wirklich in den Besitz eingewiesen. An Württemberg kam Bußmannshausen im Jahr 1806. Unter württembergischer Oberlehensherrlichkeit folgte als Träger der Herrschaft der Sohn des genannten k. k. Kämmerers, August Marquard Franz de Paula, Freiherr von Hornstein-Bußmannshausen, königl. württemb. Kammerherr, auf dessen Absterben im Jahr 1855[ws 1] nun sein Sohn, Freiherr August v. Hornstein-Bußmannshausen, eingetreten ist.

Eine in dem Walde an der Straße nach Walpertshofen stehende Kapelle, in welcher öfters nach einer Stiftung von dem Pfarrer von Bußmannshausen Messe gelesen werden mußte, wurde von der ehemaligen Rodt’schen Herrschaft ganz weggeräumt, und der Fond von 500 fl., welcher auf dieser Kapelle haftete, in einen Schulfond für die Orte Bußmannshausen, Orsenhausen und Walpertshofen verwandelt.


Anmerkungen [WS]

  1. Korrigiert von 1854 auf 1855 laut Beschreibung des Oberamts Laupheim/Berichtigungen.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_150.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)