Seite:Oberamt Laupheim 217.jpg

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Die natürlichen und landwirthschaftlichen Verhältnisse verhalten sich wie in Ober-Kirchberg (s. d.).

Im Jahr 1357 erwarb hier das Kloster Wiblingen den großen und kleinen Zehnten in Beutelreusch (Braig 128).

c. Buch, ein ansehnlicher Weiler, der 1/4 Stunde westlich von Ober-Kirchberg, theils im Weihung-Thale, theils an den rechten Gehängen desselben angenehm und ziemlich geschützt liegt. Im Ort besteht eine Mühle mit drei Mahlgängen und einem Gerbgang, welche von der Weihung in Bewegung gesetzt wird.

Die Markung liegt meist eben, und hat einen noch ergiebigeren Boden als die Markung des Mutterorts; im Übrigen sind die natürlichen und landwirthschaftlichen Verhältnisse denen von Ober-Kirchberg ziemlich ähnlich. Die Rindviehzucht, namentlich auch die Schweinezucht, wird sehr eifrig betrieben.

d. Oberweiler, besteht nur aus einigen Gebäuden und liegt 5/8 Stunden südlich vom Mutterort, oben an den rechten Thalgehängen des Hornbachs.

Der Name Kirchbergs tritt im Jahr 1087 erstmals auf; de pago Hilargove Otto de Chirchberc ist Zeuge Graf Burkhards von Nellenburg für Kloster St. Salvator in Schaffhausen. Nach diesem Orte nannte sich ein im Mittelalter angesehenes Grafengeschlecht, dessen ältester bekannter Stammvater der ebengenannte Otto ist (vergl. über diese Familie den allgemeinen Theil).

Im Jahr 1356 verkaufte Graf Wilhelm von Kirchberg mit der Herrschaft Balzheim auch die Güter zu Ober-Kirchberg mit Gericht und mit Tafern, Leut und Gut an den Freiherrn Friedrich und Heinrich von Freiberg als ein rechtes Lehen für Töchter und Söhne. Das Hauptgut blieb jedoch in gräflich kirchberg’schen Händen bis auf den letzten Grafen Philipp, welcher es mit der Grafschaft an Herzog Georg von Bayern verkaufte, dessen Erben im Jahr 1504 Kaiser Maximilian diesen Besitz abnahm und 1507 an Jakob Fugger veräußerte.

Im Jahr 1806 kam der Ort unter bayrische, 1810 unter württembergische Landeshoheit.


Orsenhausen.
Gemeinde III. Kl. mit 408 Einw. – Kath. Pfarrei.


An den gegen Westen geneigten Gehängen des freundlichen Roth-Thals, gerade an einer Stelle, wo ein Seitenthal in dasselbe einzieht, ist der mittelgroße, reinlich gehaltene Ort theils in der

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_217.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)