Seite:Oberamt Laupheim 226.jpg

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Über die natürlichen und landwirthschaftlichen Verhältnisse s. die Beschreibung des Mutterorts.

Zu dem Gut Brandenburg gehörte hauptsächlich der 1/4 Stunde entfernte Sulzhof; dieser war vor einigen Jahren in zwei Höfe, Bauhöfe genannt, getheilt, die aber jetzt zu Einem Hofgut vereinigt werden, welches von dem sog. Sulzkau, aus dessen ausgestockten Gründen es besteht, den Namen führt.

Ein früheres Schloß (ohne Zweifel die oben erwähnte Burg) wurde im Jahr 1378 im Städtekrieg durch die Ulmer zerstört (Augsburger Chronik bei Mone Anzeiger 1837, Sp. 115).

Auf die hiesige Burg wurde im 13. Jahrhundert eine Nebenlinie der Grafen von Kirchberg abgetheilt. Graf Otto, im Jahr 1256, ist der erste in dieser Familie, welcher sich nach dieser Veste schreibt. Nach ihr nennen sich, so weit sich Urkunden erhalten haben, noch ein paar Grafen Otto und ein Graf Hartmann; ein Graf Otto von Brandenburg um 1300 heißt zugleich Graf von Neuhaus (bei Holzheim an der Leibe). Nach dem Anfang des 14. Jahrhunderts erlosch diese Nebenlinie, so daß der Beiname „von Brandenburg“ nicht mehr in der gräflich kirchbergischen Familie vorkommt.

Im Jahr 1313 war die Veste Brandenburg bereits an Herzog Friedrich von Österreich (den nachherigen König Friedrich den Schönen) gelangt; solcher verpfändete sie wenigstens in diesem Jahre nebst Dietenheim an Burkhard von Ellerbach (s. Dietenheim). Von Puppelin von Ellerbach kaufte der Ulmer Patricier Kraft die Burg sammt Zugehör, ferner zwei Kreuthöfe, den Zoll auf der Iller, den Markt Dietenheim mit seinen Marktrechten und dem Kirchensatz, das Bruckenhaus, den Weiler Hörenhausen, das Dorf Regglinßweiler (Regglisweiler) nebst dem dazu gehörigen Vogtrecht als österreichisches sogenanntes Schwabenlehen im Jahr 1446 (Wegelin Landvogtei 2, 138), und wurde damit 1447 von Herzog Albrecht von Österreich belehnt. Von Sigmund Kraft und Walther Ehinger gelangte, wie bei Regglisweiler erwähnt, das Schloß den 13. Juni 1481 an Hans von Rechberg, dessen Mannsstamm in seinem Sohne Veit im Jahr 1537 erlosch. So fiel Brandenburg als eröffnetes Lehen an Österreich heim, welches diesen Besitz gleichfalls als Lehen an die Fugger veräußerte, und namentlich den 1. September 1539 Anton Fugger hiemit belehnte. Wegen Brandenburgs, sowie wegen Dietenheims steuerten die Grafen Fugger zum Ritterkanton Donau.

Des Grafen Franz Ernst Fugger zu Glött jüngerer Sohn, Ludwig Xaver (geb. 1685, † 1746), stiftete einen neuen Zweig

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_226.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)