Seite:Oberamt Laupheim 256.jpg

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Die natürlichen und landwirthschaftlichen Verhältnisse sind dieselben, wie zu Ober-Balzheim (s. die Ortsbeschr. von Ober-Balzheim).

Die in Pacht gegebene Schäferei erträgt der Gemeindepflege jährlich 170 fl., neben 75 fl. für die Pferchnutzung; überdieß bezieht dieselbe aus verpachteten Gemeindegütern etwa 30 fl. jährlich.

Die Gemeinde hat ziemlich beträchtliche Gemeindegründe an die Ortsbürger vertheilt und besitzt überdieß noch eine etwa 25 Jauchert große, mit Buschholz bestockte Fläche an der Iller. Über das Gemeinde- und Stiftungsvermögen s. Tabelle III.

Eine Fähre, welche übrigens Bayern angeht, besteht über die Iller.

Ein jetzt 1/8 Stunde südöstlich vom Ort einzeln stehendes Haus „Werthe“, früher in die Gemeinde Unter-Dettingen, Oberamts Biberach, gehörig Unter-Dettingen|(s. dessen Beschreibung S. 175), wurde, weil die stark anlaufende Iller dasselbe wegzureißen drohte, im Jahr 1853 abgetragen und mehr in die Nähe des Dorfs Sinningen auf dessen Markung versetzt.

Die Grundherrschaft ist getheilt wie bei Ober-Balzheim (s. oben).

Die erste Nennung des Ortes ist vom 12. Juli 1127, wo Oudalricus de Sunningin in einer Kloster Ochsenhauser Urkunde als Zeuge auftritt. Im Jahr 1172 kommt vor Swigerus de Sunningen (Chron. Ottobur. h. v. Raiser S. 15).

Hiesige Leute, Güter und die Mühle kaufte im Jahr 1376 Luz Kraft, Bürger zu Ulm, von Ulrich von Freiberg. Im Jahr 1482 verkaufte Lorenz Kraft seinem Tochtermann Walther Ehinger seinen halben Theil des Dorfes.

Hans Ehinger, Bürgermeister von Ulm († 12. März 1583), stiftete die noch stehende Kapelle, jetzt Kirche zu Sinningen, und liegt selbst allda mit seiner Frau († 2. April 1576) begraben.

Ein ausgezeichneter Schultheiß, welcher dem Orte beinahe 60 Jahre lang vorstand, war Jakob König, † 2. December 1846 (s. Schwäb. Chronik vom 10. März 1847).


Steinberg.
Gemeinde III. Klasse mit 542 Einw.    a. Steinberg, Pfarrdorf, 435 Einw.    b. Essendorf, Weiler, 107 Einw. – Kath. Pfarrei.

Auf einer Anhöhe zwischen zwei unbedeutenden Seitenthälchen des am Fuße der Anhöhe hinziehenden Weihung-Thales, liegt drei Stunden nordöstlich von Laupheim das nicht große Pfarrdorf, von dem man hauptsächlich gegen Norden und Westen eine zwar nicht

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 256. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_256.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)