Seite:Oberamt Laupheim 288.jpg

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nach Memmingen übersiedelten Ulmer Familie, Bankier in Venedig, für 432.350 fl. verkaufte (vergl. Weyermann, Neue Nachr. 2, 177, J. v. Müller, Werke 15, 238). Dieser, ohne männliche Nachkommenschaft gestorben, hinterließ die Herrschaft, zu welcher er im Jahr 1776 noch die Forstgerichts- und Jagdbarkeit im ganzen Gebiet dem Grafen Fugger zu Kirchberg gegen 20.000 fl. abkaufte, als Fideicommiß für die durch ihn in den Freiherrnstand erhöhten männlichen Seitenverwandten. Die Besitzer derselben schlossen sich an den ritterschaftlichen Kanton Donau an.

Blutbann war ohne besonderen Titel von Hermannisch.

Was die hiesige Kirche betrifft, so gab Pabst Hadrian VI. durch Bulle vom 31. August 1522 dem Kloster Ochsenhausen die Erlaubniß, solche incorporiren und durch einen Religiosen pastoriren zu dürfen.

Die Stadt Ulm führte im Jahr 1571 in Wain und dessen Filialen die Reformation ein. So lange die Herrschaft reichsunmittelbar war, stund Patronat und Episcopalrecht bei den jeweiligen Herren von Wain; seit dem Jahr 1806 ging letzteres Recht an die bayerische, 1810 an die württembergische Landeshoheit über.

1705 Januar 30 wurde von der Stadt Ulm den Webern in Wain mit allem Ernst und Nachdruck befohlen, daß sie draußen kein Stück Leinwand an die Welschen oder andere Leut verkaufen, noch auch solche nach Memmingen führen, sondern allein nach Ulm und an keinen anderen Ort.

Die weiteren Gemeindetheile sind:

b. Autenweiler, ein ansehnlicher Hof, der 1/2 Stunde südlich vom Mutterort im Thale der zunächst am Ort entspringenden Weihung eine geschützte, etwas abgelegene Lage hat.

Im Jahr 1364 verkaufte der Graf Heinrich v. Werdenberg-Alpeck den Hof an Johann Ehinger von Mailand, Bürger zu Ulm.

c. Auttagershofen, Weiler, der nur 1/8 Stunde nördlich vom Mutterort theils an den westlich geneigten, unbedeutenden Gehängen des Weihung-Thales, theils in einem Seitenthälchen desselben liegt. Der ziemlich beträchtliche Ort besteht meist aus ansehnlichen Bauernwohnungen und besitzt eine Mühle mit drei Mahlgängen und einem Gerbgang, welche unterhalb des Orts von der Weihung in Bewegung gesetzt wird.

Zunächst am Ort stand eine Kapelle, von der noch eine Stelle „auf der Kapelle“ genannt wird.

Rechte in Auttagershofen veräußerte Philipp, Graf von Kirchberg, mit seiner Hälfte der Grafschaft Kirchberg im Jahr 1498 an den Herzog Georg von Bayern. Im Jahr 1686 erkaufte das

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 288. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_288.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)