Seite:Oberamt Laupheim 289.jpg

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Kloster Gutenzell an Ulm zwei Höfe und Waldungen zu Auttagershofen um 2900 fl.; dieses Kloster hatte allhier im Jahr 1673 das jus armorum ausüben wollen, wurde aber von Ulm, weil diesem die Landeshoheit gehörte, zurückzutreten veranlaßt.

d. Bethlehem, Weiler, bildet gleichsam mit Wain ein Dorf (s. oben).

Hier war es hauptsächlich, wo die Stadt Ulm den evangelischen Salzburgern und Kärnthnern, welche durch das Decret des Erzbischofs Firmian vom 31. Oct. 1731 aus ihrer Heimath vertrieben wurden, eine Zufluchtsstätte eröffnete.

e. Dürach, ein nur aus drei Gebäuden bestehender Hof, der 3/4 Stunden östlich vom Mutterort unfern der Iller-Thalebene liegt.

f. Halbertshof, ein ansehnliches, häufig besuchtes Gasthaus, das 1 Stunde östlich von Wain in der Iller-Thalebene an der Landstraße von Ulm nach Leutkirch liegt. (Vergl. Ober-Balzheim.)

g. Mittelbuchhof, Hof, 1/2 Stunde südlich vom Mutterort, auf einer kleinen Anhöhe gelegen, die sich gegen das nahe vorbeiführende Weihung-Thal senkt. Der Hof ist Eigenthum des Freiherrn v. Hermann und wird durch einen Beständer, der namentlich auch einen schönen Viehstand hält, rationell bewirthschaftet.

Den Hof zu Mittelbuchhof veräußerte Graf Heinrich v. Werdenberg-Alpeck im Jahr 1364 an Johann Ehinger v. Mailand, Bürger zu Ulm.

h. Ober-Buchhof, ein aus zwei Gebäuden bestehender Hof, der 1 Stunde südlich vom Mutterort am Anfange des Weihung-Thales liegt.

i. Ober-Fürbuchhof, liegt 3/4 Stunden östlich von Wain auf einer kleinen Anhöhe, die sich gegen die nahe gelegene Iller-Thalebene neigt. Bei dem ansehnlichen, hinter Obstbäumen versteckten Hofe, befindet sich eine Ziegelhütte.

k. Unter-Buchhof, Hof, der aus zwei Gebäuden besteht, liegt 1/4 Stunde südlich vom Mutterort oben an den unbedeutenden, westlichen Gehängen gegen das Weihung-Thal.

l. Unter-Fürbuchhof, Hof, nur einige 100 Schritte südöstlich von dem Ober-Fürbuchhof gelegen; südlich von demselben bestand früher ein Weiher, der jetzt in Wiesengrund umgewandelt ist.

Die vier Höfe Autenweiler, Oberbuch, Mittelbuch, Unterbuch bildeten vor 1521 eine eigene Parochie. Die Mutterkirche war in Oberbuch und das zwei Stunden davon entfernte Orsenhausen war Filial. Diese Mutterkirche gehörte vor dem Jahr 1440 dem Kloster St. Blasien, wurde aber in diesem Jahre von dem dortigen Abt Nicolaus dem Ulmer Bürger Johannes Besserer geschenkt, welcher

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 289. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_289.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)