Seite:Oberamt Laupheim 292.jpg

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höchsten Preise eines Morgens Acker sind 200 fl., die mittleren 150 fl., und die geringsten 100 fl.

Die Wiesen, ohne eingerichtete Wässerung, sind durchgängig zweimähdig und erzeugen gutes, nahrhaftes Futter; die Preise per Morgen kommen denen der Äcker gleich, und der durchschnittliche Ertrag wird zu 18 – 20 Centner Heu und 15 Centner Öhmd per Morgen angegeben.

Die Obstzucht, welche sich auf die nächste Umgebung des Orts beschränkt, wird im Verhältniß zu den Orten der Umgegend gut betrieben und ist im Zunehmen begriffen. Das Obst geräth gerne, besonders die gewöhnlichen Äpfel- und Birnensorten, während die Steinobstsorten weniger gedeihen; der Obstertrag wird meist im Ort verbraucht und nur in günstigen Jahren theilweise in die Umgegend, besonders nach Biberach, abgesetzt. Eine Privatbaumschule ist vorhanden.

Außer einem Wald, den die Gemeinde mit Bußmannshausen gemeinschaftlich besitzt, sind auch einzelne Privatwaldungen vorhanden.

Die von einem Pacht-Schäfer befahrene Brach- und Stoppelweide trägt der Gemeinde jährlich 120 fl.

Die Rindviehzucht befindet sich in gutem Zustande; die gewöhnliche Allgäuerrace wird mittelst guter Farren, welche Privaten halten, gezüchtet und mit Vieh ein kleiner Handel auf benachbarten Märkten getrieben. Viehaustrieb findet nur im Spätjahr statt. Bei der nicht unbeträchtlichen Pferdezucht steht man hauptsächlich auf einen tüchtigen Landschlag, und ein Theil der nachgezogenen Pferde kommt auf den Roßmärkten in Biberach, Laupheim und Ulm zum Verkauf. Die Schweinezucht ist unbedeutend und wird zunächst für den eigenen Bedarf betrieben. Mit Geflügel (Gänse, Hühner, Tauben) findet ein kleiner Handel nach Laupheim und Biberach statt.

Die Bienenzucht wird nur von Einzelnen, übrigens mit Glück gepflegt; Wachs und Honig kommt nach Außen zum Verkauf.

Zur Sicherung des Verkehrs sind Vicinalstraßen nach Laupheim, Bußmannshausen und Mietingen angelegt.

Über den Gemeinde- und Stiftungshaushalt s. Tabelle III. Neben der die Kirche unterhaltenden Stiftungspflege ist noch ein Schulfonds von 200 fl. und eine Armenstiftung von 50 fl. vorhanden.

Walpertshofen kommt am 12. Juli 1127 erstmals vor, als villa Waltpretishoven, als Eberhard von Kirchberg ein hiesiges

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 292. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_292.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)