Seite:Oberamt Leutkirch 010.png

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und zum Theil Mooshausen an. – Seine Seitenthäler sind von der linken Seite: das Gospoldshofer Thal; es beginnt unter der Höhe von Seibranz und zieht sich in die Moorebene des Herrgottsriedes herab. Weiterhin findet sich auf der linken Seite kein eigentliches Seitenthal; aber zahlreiche Zinken und Schluchten, sogenannte Tobel, sind in den waldigen Abfall eingerissen, unter welchen der Brunnentobel bei Schloß Zeil der bemerkenswertheste ist. Erst gegen das Ende mündet in das Aitrachthal wieder ein Seitenthal, das des Falchenbachs. Es ist in seinem Beginn bei Rippoldshofen und Karlis (Gem. Seibranz) bis herab nach Eschach sehr eng und zu beiden Seiten von steilen, bewaldeten Bergen, dem Langenberg und Rappen, eingeschlossen. Unterhalb Eschach öffnet sich das Thal, aus welchem auf der linken Seite die wilde, einsame Schlucht des Rappenbaches hinaufzieht. – Auf der rechten Seite befindet sich die Ausweitung des aus dem Oberamt Wangen bei Urlau eintretenden Eschachthales, das unter dem Namen des Nibelthals, unterhalb Niederhofen, mit dem der Ach sich verbindet. Es ist eigentlich als das Hauptthal zu betrachten, und schon in der Oberamtsbeschreibung von Wangen S. 8 ff., so wie oben S. 5 ist auf die Wahrscheinlichkeit hingewiesen worden, daß die Gewässer der Voralpen, ehe die beiden Argen ihre Rinnen gegen Westen einrissen, ihren Durchbruch durch dieses Thal nach der Iller hin nahmen. Die Thalfläche ist gewöhnlich gegen ½ Stunde breit, am breitesten bei Leutkirch, und besteht meist aus fruchtbarem Ackerland. Auf das diesseitige Oberamt kommen von seiner Länge (bis zur Mündung der Eschach in die Ach) 3,7 Stunden. Seine Hängen zu beiden Seiten sind ziemlich niedrig und verflachen sich auf der linken Seite immer mehr, während sie rechts zu bewaldeten Höhen ansteigen. Bei Leutkirch mündet rechts ein Seitenthälchen, das in mehreren Verzweigungen in die Hügelzüge der oben unter Nro. 3 bezeichneten Terrainparthie sich hineinzieht. In dieses Gebiet fallen: ein Theil der Gemeinde Herlatzhofen und die Gemeinden Wuchzenhofen und Leutkirch. – Keine besondern Namen führen die Thalzinken und Tobel am Nordabfall dieser Terrainparthie. – Unterhalb der Aitrach-Mündung sind in den linken Thalrand der Iller mehrere Zinken eingeschnitten, von denen einige weiterhin als Trockenthäler auf das Plateau der Höhenparthie Nro. 2 sich hinaufziehen, so z. B. die kleinen bei Thannheim und Illerbachen auslaufenden Thäler.

Unmittelbar nach der Donau zieht das Roththal, in welchem alle die Thalrinnen sich vereinigen, welche in ziemlich gerader nördlicher Richtung das Plateau der

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Beschreibung des Oberamts Leutkirch. Stuttgart und Tübingen: Cotta. 1843, Seite 010. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Leutkirch_010.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)