Seite:Oberamt Leutkirch 018.png

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sehen sich daher in vielfältigen Nachtheil versetzt und sind zu kostspieligen Uferbauten und Schutzmitteln genöthigt. Die Kosten derselben belaufen sich im Durchschnitt jährlich auf ungefähr 600 fl., zu deren Deckung die Konkurrenz der Staatskasse bis jetzt vergeblich nachgesucht worden ist.

Sehr nutzbar wird übrigens dieser Fluß durch die Holzflößerei, welche auf demselben namentlich in Schnittwaaren aus dem Allgäu, und zwar in neuern Zeiten lebhafter als früher, betrieben wird. – Unter seinen Fischgattungen ist besonders zu nennen der edle Rothfisch (Salmo Hucho), der sich hier noch häufiger als in der Donau findet, und die seltenere Äsche (Salmo Thymallus).


Neben-Flüsse und -Bäche der Iller.

Die Ellmeneyer Ach, auch Ausnanger Ach genannt; sie entsteht aus der Vereinigung mehrerer Quellbäche oberhalb Muthmannshofen im Bayrischen; ihren ersten Zufluß, diesseits der Grenze, erhält sie durch einen Bach, der bei dem Weiler Grund (Gemeinde Hofs) eintritt und bei Ellmeney von der rechten Seite in die Ach fällt. Weitere Einflüsse sind von der rechten Seite: der Dürrenbach von Dietmanns, die Ach von Raggen, die bei Ausnang mündet; die Istrach, sämmtlich im Gemeindebezirk Hofs. Bei der Mündung der letzteren tritt sie auf eine kurze Strecke ins Bayrische, bildet sodann bei Rothis auf eine Viertelstunde die Landesgrenze, geht darauf ganz ins Bayrische und fällt unterhalb Lauterach in die Iller. Von der linken Seite kommen der Boschenmühlbach und ein Bach ohne Namen, der eine Zeit lang die Grenze bildet und auf dem Punkte mündet, wo die Ach das Königreich zum zweitenmal verläßt. Die Ach schlängelt sich unter Erlen und Weiden versteckt durch ihr oben beschriebenes, geräumiges Thal, und treibt zwei Mühlen in Ausnang, eine in Hofs und die Mühle bei Rothis.

Die Aitrach; so heißt das Flüßchen, das aus der Vereinigung der Wurzacher Ach mit der Eschach entsteht. Hinter dem Pfarrhause in Dietmanns, Oberamts Waldsee, entspringt ein starker Bach (s. Beschr. des OA. Waldsee S. 12) welcher, nachdem er ein aus dem Wurzacher Stadtwald kommendes Bächlein in sich aufgenommen, in südwestlicher Richtung durch das Wurzacher Ried fließt und die Oberämter Waldsee und Leutkirch auf eine Strecke

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Beschreibung des Oberamts Leutkirch. Stuttgart und Tübingen: Cotta. 1843, Seite 018. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Leutkirch_018.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)