Seite:Oberamt Leutkirch 215.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Straße rechts der Ach lag, vergrößert; in neuerer Zeit aber abgebrochen.

2) Bodenhaus, Hof mit 12 Einwohnern, auf der Höhe über dem Diepoldshofer Wald.

3) Hünlishofen, Weiler und 2 einzelne Höfe mit 70 Einwohnern, am Rothbach. Einige hundert Schritte südwestlich liegt ein runder Hügel, der Burgbühl genannt, mit den Spuren eines alten Schlosses, von welchem keine nähere Nachricht mehr gegeben werden kann. Vielleicht, daß die Herren von Diepoldshofen hier ihren Sitz hatten. Auch war in der Nähe ein der Stadt Wurzach gehörig gewesener Weiher, welchen die Herrschaft Zeil im Jahr 1678 um 415 fl. erkaufte und in Wiesboden verwandelte.

4) Ober-Burkhardshofen, Hof mit 6 Einwohnern, mit Unter-Burkhardshofen auf Einer Markung. Auch hier stand in alten Zeiten eine Burg; und noch jetzt ist ein Grundstück in der Nähe derselben zehentfrei. Das Kloster Waldsee bezog hier einige Gefälle, die aber 1662 von Zeil ausgetauscht wurden.

5) Riedlings, Weiler mit 72 Einwohnern, nebst Weißenbauern, 2 Höfen mit 12 Einwohnern, auf einer freien Ackerfläche nahe an der Wurzacher Straße gelegen, mit einer Kapelle. Riedlings ist ein sehr alter Ort. Schon 1043 erwirbt das Kloster Petershausen durch Schenkung eines Erimbert und seiner Gattin Irmengard Güter in Ritilines im Nibelgau (Chron. Petersh. bei Ussermann Prodr. I. S. 328). Bei dem Verkauf der Petershauser Güter im Jahr 1491 an die Truchseßen von Waldburg behielt sich das Kloster die Einkünfte und Gefälle in Riedlings ausdrücklich vor, und zog sie nach Röthsee (s. Oberamts-Beschr. v. Wangen S. 254). Erst später kamen auch diese Einkünfte an das Haus Waldburg; wann und wie ? konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden.

6) Rimmeldingen, Hof mit 4 Einwohnern, an der Wurzacher Straße.

7) Stegroth, Weiler mit 41 Einwohnern, nebst Rast, Hof mit 16 Einwohnern. Stegroth liegt am Rothbach und an der Gränze des Oberamts Wangen.

8) Übendorf, Weiler mit 71 Einwohnern[1], früher auch Jebendorf geschrieben, liegt zwischen Hügeln eingedeicht, an der Gränze der Oberämter Waldsee und Wangen.

9) Unter-Burkhardshofen, Hof mit 9 Einwohnern, war früher ein Österreichisches Lehen, das der Graf Franz Anton austauschte, und zu einem Waldburgischen [216] Senioratslehen machte.[2]


  1. Eine Parzelle Schäpfen, welche die topographische Karte zwischen hier und Arnach ansetzt, findet sich in der Wirklichkeit nicht.
  2. Österreich besaß verschiedene Lehengüter in den Truchseß-Waldburgschen Gebieten, die gegen ein Lehen eingetauscht wurden, welches Österreich in der Grafschaft Tettnang von dem Hause Waldburg inne hatte, den Groß- und Kleinzehenten zu Ober-Meckenbeuren und den Reichhardshof daselbst. Jedes der Waldburgschen Häuser übernahm dann durch besondere Convention von dem Seniorat die Güter wieder zu Lehen, die es von Österreich erworben, und die in eines jeden Gebiet gelegen waren. Diese Verträge sind vom J. 1785.
Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung des Oberamts Leutkirch. Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1843, Seite 215. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Leutkirch_215.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)