Seite:Oberamt Ravensburg 135.jpg

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Jahr 1814 wurde mittelst Vertrags das Patronat mit Zugehör an den Gr. v. Sternberg zurückgegeben, kam aber mit Weissenau an die Krone zurück.

  • 29) Semper, H. m. 9 Einw.
  • 30) Sennerbad, Badhaus und Gut an einer sanften Anhöhe, 1/4 St. nordwestlich, mit 6 Einw. Das Bad gehörte dem Frauenkloster in Ravensburg, nach dessen Aufhebung es an einen Privatmann verkauft wurde. Lage und Aussicht sind ungemein lieblich. Die Einrichtung ist einfach, aber zweckmäßig. Das Bad wird von den Anwohnern fleißig besucht. Es genießt bei dem Landvolk großes Vertrauen und wird bei rheumatischen und arthritischen Übeln, chronischen und Hautkrankheiten gebraucht. Über sein Wasser s. S. 11. Ein Sennerbad und Gut wurde schon 1269 von Heinrich von Königsegg an das Kloster Weingarten verkauft.
  • 31) Sennergut ,ein Landgut mit 3 Einw. S. Sennerbad.
  • 32) Schmalzgrub, H. mit 5 Einw., 1/4 St. westlich, in einem Thale.
  • 33) Schornreute, am Flattbach gelegen, ein vormals Ravensburg. Weiler, mit 50 Einw., 3/4 St. südöstlich, nach St. Christina eingepfarrt. Der Ort hat zwei Papierfabriken, darunter eine endlose von Brielmaier. Der Webermeister Michael Reischmann in Sch. schrieb eine Chronik von Ravensburg, die sein Sohn der Stadt in Handschrift überließ.
  • 34) Storchen, Weiler, der sich in Hinter- und Vorder-Storchen theilt, mit 10 Einw., s. o.
  • 35) Strauben, W. m. 12 Einw., gleichfalls in Hinter- und Vorder-St. getheilt.
  • 36) Veitsberg oder Veitsburg, ein Landgut sammt Wirthschaft mit Nebengebäuden und 14 Einw., auf einer steilen Bergecke über der Stadt Ravensburg, mit einer weiten und schönen Aussicht, die sich noch über einen Theil des Bodensees erstreckt. Auf dem Platze stand die alte Burg Ravensburg, der Berg wird daher auch jetzt noch der Schloßberg genannt. Den Namen Veitsberg hat er von einer Kapelle zu St. Veit. Er ist von dem übrigen Bergrücken, worauf rückwärts St. Christina liegt, durch einen sichtbar künstlichen Einschnitt abgeschnitten. Es steht noch ein festes Thor, durch das man in den innern, von Mauern und Gebäuden umgebenen, Raum gelangt. Außerhalb stand die Veitskapelle, wovon des Kloster Weingarten das Patronatrecht hatte. Die Kapelle wurde erst 1833 abgebrochen. Die Burg war, wie schon oben bemerkt worden, neben und nach Altdorf der Sitz und die Heimath der Welfen, wo sie gemeiniglich
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ravensburg_135.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)