Seite:Oberamt Ravensburg 163.jpg

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ihnen ein anderes Kloster zu stiften versprach. Dieß geschah im J. 1238 zu Baindt, da Anna von Frankenhofen statt der im J. 1232 verstorbenen Tudecha Vorsteherin oder Äbtissin der Klostergemeinde in Boos war.[1] Konrad besaß die Hälfte von Baindt als ein kais. Lehen, die andere Hälfte war ihm vom Gr. Berthold zu Heiligenberg verpfändet. Den Kirchensatz zu B. und die Güter zu Grünenberg besaßen Herrmann und Heinrich, die Brüder, genannt Wildemann von Wildenegg;[2] den Zehnten daselbst aber mit einigen Grundstücken und das Gut Braunholz (damals Holzhäusern genannt) das Kloster Weingarten. Alle diese Besitzungen brachte Konrad durch Tausch und Kauf, als ein freies Eigenthum an sich, rief den 28 December 1240 die Klosterfrauen nach Baindt, und übergab ihnen den 3 Jänner 1241 alle diese Güter mit noch andern in Bizenhofen, Heggbach, Weingarten und Markdorf. Laut Urkunde von demselben Tage wurde durch Vermittlung des Bischofs Heinrich von Constanz, eines Truchsessen von Waldburg, die Pfarrkirche Baindt, auf deren Grund das Kloster gebaut worden, dafür von dem Stifter Konrad durch die Hälfte eines Guts, das er in Altdorf besaß, entschädigt. Zugleich ließ er diese seine Stiftung von K. Friedrich II. und dessen Sohn Konrad (14 März und 15 October 1241) bestätigen, welche auch diese unter des Reichs unmittelbaren Schutz stellten; K. Rudolph I. bestätigte nicht nur jene Privilegien, sondern verlieh dem Kloster auch das Beholzungsrecht in dem Altdorfer Wald, nebst der Freiheit von Zoll und Umgeld. Vor seinem Tode (er starb zu Altenthann, seinem Schloß, den 24 Februar 1243) verschaffte Konrad v. Winterstetten dem Kloster noch die von ihm erkauften Güter zu Wizmannsreuti und Morschweiler. Konrad liegt mit seiner Gattin Guta von Neuffen in Baindt begraben.

Irmengard, Konrads des Schenken von Winterstetten

  1. Ein Privilegium Papsts Gregor pro Monasterio Boos ist noch vom J. 1239.
  2. Andere nennen sie die Thumben von Neuburg, doch ist der erstere Namen der, welcher in den Urkunden vorkommt.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ravensburg_163.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)