Seite:Oberamt Ravensburg 169.jpg

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Pfarrorte Blitzenreute und Schmaleck mit ihren Filialien darein. Die Pfarrei ist sehr alt.

Berg gehörte dem Kloster Weingarten. In den ältesten Zeiten war es Welfisches Eigenthum und gehörte zu dem Erbtheile, das der heil. Konrad von seinen Eltern ums J. 925 erhielt, aber an seinen Bruder Welf vertauschte. (Hess mon. Guelf. Anony. Weingart. p. 9) Von den Welfen wurde Berg, d. h. Kirche, Zehnten und Zinsleute, somit aber so ziemlich Alles, was in den großen Pfarrsprengel gehörte, dem Kloster Weingarten geschenkt; die Kirchen von Berg und Altdorf machten nach der Stiftungs-Urkunde von 1090 die beiden Haupt-Stiftungsgüter aus. Einzelne Höfe waren im Besitze Welfischer Vasallen und kamen von diesen erst an das Kloster: so vertauschen und verkaufen 1182 Konrad v. Schmalneck 1 Hof und Güter zu B. an dasselbe, 1297 Konr. v. Beyenburg 1 H. in Weiler etc. Die bischöfliche Quart des Zehnten wurde 1301 von dem Bischof Heinrich von Constanz, mit den bischöflichen Rechten über die Kirche, an das Kloster gegen die Kirche und den Weiler Eriskirch abgetreten. Berg soll vordem auch der Sitz eines adeligen Geschlechts gewesen seyn.

  • 2) Aichach, auch Unter-Aichach im Gegensatz von O.Aichen in der Gemeinde Fronhofen genannt, ein vorm. Weing. Hof mit 9 k. Einw. und einem schönen Schildwirthshaus; Geburtsort des letzten Prälaten (Anselm Rittler) von Weingarten.
  • 3) Aigen, ein Hs. mit grundeigenem Gut und 8 Einw., vormals landvogt.
  • 4) Atzenhofen, H. mit 8 Einw., vorm. landvogt.
  • 5) Bachmaier, H. mit 19 E. an der Altshauser Straße, vormals Baindtisch unter landvogt. Hoheit.
  • 6) Basenberg, H. 15 E., vorm. Reichsstadt Ravensb.
  • 7) Bauzen, H. mit 9 Einw., Fil. von Fronhofen, vormals landvogt.
  • 8) Bayen, W. mit 28 Einw., am Baienbach gelegen, Fil. von Fronhofen, vorm. landvogt.
  • 9) Belzenhofen, H. mit 12 Einw., vorm. Weing.
  • 10) Benzenhofen, H. mit 1 Einw. wie 9. Der Hof war Eigenthum der Herren v. Benzenhofen; Kunz v. B. überläßt ihn 1353 an Weingarten, s. O.-Diepoldshofen.
  • 11) Burg bei Tobel, Hs. mit 7 Einw., vorm. landvogt. Hier stand einst die Burg der Herren von Tobel oder zum Tobel, das Haus ist noch mit Wasser umgeben, s. u. Tobel. Die Lage auf einer Erdzunge zwischen zwei tiefen Thal-Einschnitten war ganz geeignet zu einer Burg.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ravensburg_169.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)