Seite:Oberamt Ravensburg 174.jpg

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und Güter, die von Rinkenburg aber solche in der Gegend von Baienbach besaßen, sowie die gemeinschaftl. Lehensherrlichkeiten bestätigen dieses.[1] Von diesen Herren von Beyenburg ist Heinrich v. Bienburc (1201) Kämmerer des Königs Philipp. 1241, 1246 kommt ein Heinrich v. Baienburch vor; 1264 wieder ein Heinrich Kämmerer von Bienburg , derselbe stiftete in d. J. die Commende zu Altshausen.[2] Sein Sohn Friedrich scheint der letzte dieser Familie gewesen und vor seinem Vater gestorben zu seyn. Die Güter mit dem Schlosse kamen durch Erbschaft an die Schenken von Schmalneck, indem der Heinrich, welcher sich 1286 von Beyenburg nennt, in einer andern Urkunde vom nämlichen Jahre sich als Heinrich Schenk von Schmalneck „mit seinen Söhnen Konrad und Heinrich v. Bigenburg“ unterschreibt; auch führen von nun an die Beyenburger das Schmalnecker Wappen, den schwarzen Mauerhaken im gelben Felde[3], und nennen sich die Schenken v. Beienburg, von welchen sich dann ein Nebenzweig die Schenken von Ittendorf etc. schrieben. Von den Schenken v. Beyenburg erscheinen noch 1301 Konrad, 1341 Albrecht. Der letzte Sprosse der Familie war Ursula, die Schenkin von Ittendorf, welche in der Mitte des vierzehnten Jahrhunderts den Ulrich, Ritter v. Hörningen heirathete, und ihm alle Güter mit dem Schlosse Beyenburg zubrachte. Dieser Ulrich v. H. „zu Bygenburg gesessen,“ unterzeichnete 1397 die Stiftungs-Urkunde der adeligen Gesellschaft zum Esel in Ravensburg. Schulden halber verkaufte Ulrich mit seinem Sohne Heinrich Alles, was er durch Ursula, seine Frau, erhalten, im J. 1404 an das Kl. Weingarten um 6000 fl., als „die Vesti Bygenburg, Burg und Burgstall mit dem Bauhof und die zween Weingarten zu Bygenburg etc., Gericht und Bänn zu Staig, Blitzenreuti, den Hof zu Öw, die Höfe zu Meßhausen, die Müli unter der Burg Bygenburg, die Mühle zu Rorgimoos, die Fischlehen zu Thieringen, das Vogtrecht von dem Widdum der Kirche zu Rinkenweiler etc., 1 Hof zu Degenhart, alle die Fischenz in der Schussen von Ruggbain bis Altenbruck, in der Ach, von Baienfurt bis in die Schussen,

  1. Eine Hauptbestätigung liegt wohl darin, daß Gebizo die bei Rinkenburg gelegenen Güter Reute und Riemensberg (Riwinsberg) besaß und zum Kl. Weissenau stiftete.
  2. S. Beschr. des Oberamts Saulgau S. 128. In den Weissenauer Urkunden wird Heinrich „Regalis aulae Camerarius“ genannt. In einer Urkunde von 1246 stehen als Zeugen: Hainricus Camerarius de Bigenburg et frater meus Hainricus de Bongarten. S. Eschach.
  3. Der Kämmerer Heinrich v. Bigenburg führte in seinem Siegel, das an Urkunden von 1246 und 1258 hängt, einen schreitenden Leoparden.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 174. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ravensburg_174.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)