Seite:Oberamt Ravensburg 190.jpg

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  • 5) Blaser, H. mit 15 Einw., Filial von Gornhofen, G.H. war der Spital Ravensburg.
  • 6) Bottenreute, W. mit 26 Einw., Filial von Gornhofen. Weissenau erwarb den Ort allmählich durch Käufe 1427, 1431, 1513, von den von Arnsberg, Montfort etc.
  • 6b) Bruggen, s. Tennenmoos.
  • 6c) Christus, s. Ober-Sulgen.
  • 7) Fidazhofen, W. mit 46 Einw., Filial von Eschach, mit einer Schildwirthschaft. Herzog Welf behielt sich bei Überlassung seiner Güter Vidanshofen vor, und schenkte es 1180 dem Kloster Weissenau. Die Gegend bringt vorzügliche Kirschen und Nüsse hervor.
  • 8) Fildenmoos, W., Fil. von Gornhofen, mit 29 Einw. Eine alte Weissenauische Besitzung.
  • 9) Furth, H. mit 14 Einw., Fil. von Eschach. „Furth an der Ach“ (Schwarzach) ist eigentlich ein aus 3 Höfen bestehender Ort, wovon aber 2 jenseits der Ach im Oberamte Tettnang liegen. Der diesseitige Hof wurde 1449 mit Oberhofen von Weissenau gekauft, die Hoheitsrechte wurden aber, wie an andern Orten , von Östreich weggenommen, weil der Hof innerhalb der Landvogtei-Grenzen lag. S. Schwarzach.
  • 10) Gornhofen, Pfarrweiler mit 41 Einw. und einer Schildwirthschaft und Ziegelhütte, 2 St. südlich von Ravensburg, etwas hoch gelegen. Das Patronatrecht, das vormals Weissenau-Sternbergisch war, ist jetzt königlich. Die Pfarrkirche zu St. Waldburg und Ottilia wurde von dem Kloster Weissenau neu gebaut und 1746 geweiht. Die Pfarrei, die mit der zu Eschach 1324 dem Kloster Weissenau einverleibt worden, wurde vom Kloster aus versehen; erst 1824 baute der Graf von Sternberg, als Grund- und Patronatsherr, einen neuen Pfarrhof. Nachdem Östreich 1803 auch Gornhofen mit dem Kirchengut epavisirt hatte, setzte es 600 fl. für einen Pfarrer aus. Die Baulast der Kirche und des Pfarrhauses hat der Kirchenpatron. In die Pfarrei gehören, außer den in dem Gemeindebezirk Eschach gelegenen Orten, auch 3 Parzellen von der Gemeinde Grünkraut; in einer derselben, in Hinter-Solbach, ist die Schule für den Pfarrsprengel. Gornhofen, ehemals auch Gailnhofen genannt, gehörte mit dem Patronatrecht den Schenken von Schmaleneck; vermuthlich besaßen sie es als Lehen von den Grafen von Grüningen. Laut Urkunde dat. Constanz, den 13 März 1265, verkaufte Hainricus Pincerna de Smalunegge, mit Zustimmung seiner 5 Brüder: Eberhards, Canonicus in Constanz, Ulrichs, Hermanns, Conrads und Rudolphs, den Ort Gailnhoven, d. h. praedium in Gailnhoven, jus patronatus, possessiones, homines etc.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 190. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ravensburg_190.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)