Seite:Oberamt Ravensburg 209.jpg

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Von dieser Zeit an blieb das Kloster im Besitze bis zu seiner Auflösung. Über Haßenstein, die Burg, s. Pfärrenbach.

  • 2) Buchmühle, H. mit Mahl- und Sägemühle, an der (Roth-) Ach, mit 13 Einw., Fil. von Rinkenweiler, vorm. Weing.
  • 3) Buggenhausen, W. 45 Einw., Fil. von Rinkenweiler, der Ort wurde 1815 vereinödet. Er hatte ehemals mehrere Gutsherren, von welchen ihn das Kloster Weing. allmählich zusammenkaufte: so 1295 von Ortolf v. Haßenweiler, 1296 von Konrad Schenk von Winterstetten, 1298 von Burkhard von Tobel, 1303 von Konrad v. Haßenstein etc.
  • 4) Dankertsweiler, k. Pfrw. mit einer Schildw. und Ziegelhütte, 125 Einw., auf der Höhe oberhalb Haßenweiler, mit weiter Aussicht, besonders auf der an den Ort angrenzenden Schnekenweid, wo man einen großen Theil des Bodensee’s und der Schweizer-Alpen, sodann die Waldburg, den Bussen etc. erblickt. Grund-, Patronats-und Zehentherr ist der Freiherr v. Rehling, s. o. Die Pfarrkirche zum heil. Johannes d. T. wurde 1696–1698 neu gebaut. Die Baulast derselben hat die Kirchenpflege, die des Pfarrhauses tragen der Gutsherr und die Pfarrstelle. Der Pfarrsprengel beschränkt sich allein auf den Ort.

    Dankertsweiler, ehemals Dankratsweiler geschrieben, ist ein sehr alter Ort; schon i. J. 875 schenkte K. Ludwig seinem Priester Baldinc von seinem Eigenthume zwei Güter in Thracauleswilare 21/2 Gut in Haboneswilare und 879 vertauscht Baldinc (nun Paldinc geschrieben) diese Güter „in Druanteswilare und Habenwilare“ an das Kloster St. Gallen. Der erstere Ort ist ohne Zweifel, wie Neugart ihn erklärt, unser Dankertsweiler, der zweite aber Happenweiler, s. o. Im J. 909 übergab ein gewisser Kerbold sein Eigenthum daselbst (in Tagebretswilare) an das Kloster St. Gallen, und ein Gebino von Pfrungen überläßt ums J. 1070 dem Kloster Petershausen Höfe in Tanhiratiswilare, s. Neugart Cod. Dip. No. 489. 516 und 670, sodann Ussermann Chron. Petroh.

    Bei der Kirche befinden sich noch Ruinen eines weitläufigen alten Schlosses, in dessen Hofraum, wie in Fronhofen und Haßenweiler, ein noch älterer viereckiger Thurm stand, gleich den alten römischen Wachtthürmen, s. S. 87. Dieser merkwürdige Thurm wurde 1819 unter dem Rentamtmann Speidel zu Bettenreute mit den Überresten des Schlosses abgebrochen, und zum Pfarrhausbau, 1826 aber vollends zum Bau der Rinkenburger Brücke verwendet. Das Schloß war der Stamm-Sitz der Herren v. Dankertsweiler, welche vom zwölften bis zum fünfzehnten Jahrhundert in Urkunden erscheinen. Berenger und Sigfried v. Dankrateswilare
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 209. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ravensburg_209.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)