Seite:Oberamt Ravensburg 211.jpg

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einer Ecke über der Ach und der Buchmühle. Man sieht noch den Graben davon. Die Ritter von Haßenstein kommen zu gleicher Zeit mit denen von Haßenweiler, hauptsächlich von 1264 bis 1374 vor. In letzterem Jahre verkauft Berchtold v. Haßenstein einen Hof zu Haßenweiler an Weingarten. Daß die v. H., wie schon bei Haßenweiler bemerkt worden, mit den Herren v. Haßenweiler von Einem Geschlecht waren, wird auch dadurch bewiesen, daß die Brüder Heinrich und Konrad, die sich 1284 beide von Haßenweiler nennen, 1290 und 1294 jener Heinrich von Haßenweiler, dieser Konrad v. Haßenstein sich nennt. Nach Weingarter Nachrichten soll das Geschlecht der Haßenstein erst 1541 mit Wolfgang von Haßenstein ausgestorben seyn. Die Besitzung Haßenstein war östreichisches Lehen.[1] Im J. 1608 und 1609 verkaufen Max zu Wülflingen und Albrecht und Hans, die Schenken von Staufenberg, das Burgstall Haßenstein mit Zugehör an das Kloster Weingarten, und der Erzherzog Maximilian begibt sich der Lehenschaft darüber.

  • 13) Rinkenhausen, auch Ringgenhausen, W. von 2 Höfen, mit einer Betkapelle, einer Mahl- und Sägemühle und Hanfreibe, an der (Roth-) Ach, 35 Einw., Fil. von Haßenweiler. Der Ort ist ein Zugehör der v. Rehlingischen Gutsherrschaft Zusdorf, stand aber unter landv. Hoheit, s. Bettenreute. In einer Welfischen Urkunde vom J. 1140 steht ein Ogozo v. Ringinhusin als Zeuge. Gerbert C. D. Hist. silv. nigr. T. III. No. 49. – Es soll auch eine Burg hier gestanden haben.
  • 14) Sießen, W. mit 24 Einw., Fil. von Haßenw., vorm. Weingartisch, ein Haus war bisher noch badisch, s. S. 4. Im J. 1290 erhält Weingarten 1 H. von Friedr. v. Riet, 1350 1 H. von Anna v. Haßenstein und 1433 1 H. von dem Bürger Huber in Rav.; der Ort lag in der hohen und forsteilichen Gerichtsbarkeit der Grafschaft Heiligenberg, s. S. 207.


12. Gemeinde Kappel,

bestehend aus 31 Parz. mit 881 katholischen Einwohnern. Der Gemeindebezirk liegt an der Grenze gegen das Großherzogthum Baden, wovon ein abgerissenes Stück mit dem Orte Tepfenhardt von dem Bezirk und zum Theil noch von

  1. Nach E. v. Pflummerns Metamorph. arcium et castrorum etc. (Handschrift) kam das Lehen 1451 auf Ital Hundbiß, 1465 aber auf Jak. Schellang, Bürger zu Ravensburg; die Schellang aber verkauften es 1522 für 3000 fl. an Wolfgang Gremlich zu Bothenreuthin (Bettenreute).
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ravensburg_211.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)