Seite:Oberamt Ravensburg 215.jpg

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  • 22) Schneris, Vorder-, Hof. 4 E., beide Fil. von Horgenzell. Das letztere war Ravensburgisch.
  • 23) Schwedistobel, Hs., 7 Einw., mit 1 Ölmühle, Fil. v. Kappel im engen Achthal. G.H. ist der Bauer Brielmaier in Eschau.
  • 24) Teufelsmühle, Mahl- und Säge-Mühle am Fiselbach mit 8 Einw. Fil. von Wilhelmskirch, in einer tiefen Schlucht am Fuße des Teufelsberges, gehörte mit 1 Sölde zu Kreuzlingen.
  • 25) Urbanstobel, Hs. 8 Einw., in finsterer Schlucht, Fil. v. Egartskirch, dermalen von Wilhelmskirch.
  • 26) Vogelsang, H. 6 Einw., mit 1 Ziegelhütte, Fil. v. Kappel, gehörte dem Kloster Salem, soll eine Ritterburg gehabt haben.
  • 27) Warth, H. 4 Einw., Fil. von Rinkenweiler, s. o. Es soll hier eine alte Burg gestanden haben.
  • 28) Wälde, W. 27 Einw., Fil. v. Horgenz. Die Zehnten wurden vor etlichen Jahren der Pfarrei Wechsetsweiler zugetheilt.
  • 29) Wilhelmskirch, Pfarrw. mit 1 Schildwirthschaft, 68 E., in hoher Lage mit Schule, 3 H. gehören zur Präsenz- und 1 H. zur Seelhaus-Pflege Ravensburg. Die Pfarrkirche zum heil. Johannes des Täuf. ist sehr alt, und gab vermuthlich dem Orte den Namen; sie wurde 1830 verbessert, in demselben Jahre wurde auch ein neues Schulhaus gebaut. In den Pfarrsprengel gehören außer dem Pfarrweiler noch 11 Parzellen, davon 5 in der Gemeinde Schmaleck. Mit der Baulast der Kirchen- und Pfarrgebäude und mit dem Patronatsrecht verhält es sich ganz wie in Horgenzell. Nach Weingarter Urkunden gehörte W. 1349 diesem Kloster, später erscheinen im Besitze dieses Ortes die Brendlin, genannt Wißland, Bürger zu Ravensburg. Jos. Brendlin verkauft den Kirchensatz mit allen Rechten (1437) um 100 Pfd. Hlr. an Gr. Wilhelm v. Montfort, Gr. Ulrich v. Montfort aber 1465 gleichfalls um 100 Hlr. an das Kl. Weissenau. Weissenau verkaufte die Besitzung 1651 an das Kl. Fischingen in der Schweiz um 6000 fl., dieses aber 1693 um 10.000 fl. an das Kl. Kreuzlingen, welches einen Klostergeistlichen als Pfarrer dahin setzte. Im J. 1803 wurden die Kl. Kreuzlingischen Güter, wie die zu Horgenzell, von Östreich sequestrirt, und gingen mit der Landvogtei an Würtemberg über, durch den Vertrag mit Würtemberg 1813 wurden die Ansprüche Kreuzlingens dahin ausgeglichen, daß Kreuzlingen die Zehnten und das Kirchengut mit der Obliegenheit, die Pfarrkirche und Gebäude zu unterhalten, zurückgegeben wurden, Würtemberg dagegen die Lehenhöfe, den Pfarrwald mit dem Patronate behielt und den Pfr. mit 600 fl. besoldete. Kreuzlingen verkaufte aber den 26 Januar 1831 das noch übrige Kirchengut zu Wilhelmskirch und Horgenzell, nämlich die Groß- und Kleinzehnten
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 215. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ravensburg_215.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)