Seite:Oberamt Ravensburg 220.jpg

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Wolfegg, vorm. mit Hoh. Rechten; der übrige größere Theil gehörte Weingarten unter landvogt. Hoheit. Das Kloster erwarb seine Güter zu O. und U. Ankenreute theils von den Truchsessen, theils von Andern. 1275 verpflichtet sich der Truchseß Berthold v. Waldburg, Güter und Leute zu O. und U.A. wegen des dem Kloster zugefügten Schadens an Weingarten abzutreten. Weiteres verkaufte später der Truchseß Eberhard. 1448 verkaufte auch Anna Bibersee Güter zu U.A. an Weingarten. Übrigens gab es auch eigene Herren von Ankenreute, welche hier ihren Sitz hatten, aber schon frühzeitig als Bürger in Ravensburg sich niederließen, wo sie noch im 16ten Jahrhundert Ämter bekleideten, bis mit dem Stadt-Amman Anton Ankenreute 1578 das Geschlecht ausstarb. Joh. v. Ank., gen. der Landammann, verkauft 1338, und Anna Bibersee 1439 das Gut zu Herbisreute an Weing. Clemens v. Ankenreute stiftete 1448 die St. Clemens-Kaplanei in der L. Fr. Kirche zu R., s. auch die Laurenburgen. S. 158.

  • 20) Richlisreute, W., 43 Einw., vormals theils landvogt., theils Weingartisch; 1278 verkaufte Graf Mangold v. Nellenburg 1 Hof in Richelinsreuti an Weingarten, 1299 verkauft an ebendasselbe Heinrich, gen. der Wildemann, 1 Hof zu R., der Heirathsgut seiner Frau Katharina, einer Tochter Bertholds von Stein, war. 1286 hatte der Graf Hugo von Werdenberg mit den Höfen zu Lachen, Aich etc. auch einen Hof zu R. dem Kloster Weissenau geschenkt. Bei R. stand einst eine Burg, worauf der Ritter Kuno zu Ende des 12ten Jahrhunderts saß, s. Lachen S. 191, und wovon sich auch später noch ein adeliges Geschlecht, das sich in Ravensburg niederließ, schrieb. Klaus Richlisreute und seine Söhne Friedrich und Heinrich kommen als Bürger zu R. 1373 vor, Klaus war 1397 auch Mitstifter der adeligen Gesellschaft zum Esel in R.
  • 21) Rößler, H. mit 1 Schildwirthschaft, 6 Einw., Fil. von Weingarten und vorm. Weingart. Von dem Hofe hat der große Rößler-Weiher, an dem er liegt, seinen Namen.
  • 22) Schattbuch, H. mit 5 Einw. Wie 21, s. Kazheim.
  • 23) Spinnenhirn, H. mit 15 Einw., Fil. von Weing. und vorm. Weingart. Es gab ein Geschlecht, das sich von Spinnenhirn nannte, und bei dem Hofe, auf der Seite von Schattbuch, findet man noch die Spuren des Schlosses Spinnenhirn.
  • 24) Spital, ein Armenhaus ¼ St. von Schlier, früher nach Grünkraut eingepfarrt. Die Anstalt ist zur Aufnahme und Unterstützung von 30 hülflosen und gebrechlichen Armen aus der vorm. Herrschaft Weingarten bestimmt. Ihr Vermögen besteht in 46.292 fl. Kapital und wird durch einen eigenen Stiftungsrath – Weingartische
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ravensburg_220.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)