Seite:Oberamt Ravensburg 221.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Landschafts-Armenpflege – verwaltet. Im Fall einer Unzulänglichkeit deckt das k. Cameral-Amt Weingarten die Kosten.

  • 25) Steinrausen, Hs. mit 5 Einw., vorm. landvogt.
  • 26) Stücklisberg, H. mit 3 Einw., vorm. Weing.
  • 27) Unter-Ankenreute, W. mit 1 Schildw., 59 Einw., Fil. von Weingarten, mit 1 Kapelle und Schule. G.H. von 1 Hof der Fürst von W. Wolfegg, vormals mit Landeshoh.; die übrigen Höfe gehörten zu Weingarten unter landvogteilicher Hoheit, mit Ausnahme eines Hofes, wo das Kloster die N. G. und Coll. hatte. S. O. Ankenreute.
  • 28) Wetzisreute, W. mit einer Schildw. und Brauerei, mit 200 Einw., an der Vicinal-Straße nach Vogt, vormals theils landvogt., theils Waldburg., theils Weingart. G. H. die Stiftungspflege Waldburg und zum größten Theil der Fürst v. W. Wolfegg, vormals mit Landeshoh. 1 H. gehörte mit L. H. zu Weingarten, 3 H. sind eigen. Der Ort hat eine Kapelle zum heil. Joseph, welche 1698 von der Familie Booser erbaut wurde, von der auch eine Stipendien-Stiftung herrührt. W. ist die Heimath des Booserischen Geschlechts, das auch Mit-Eigenthümer an dem Altdorfer Wald war, s. S. 92. Das Geschlecht soll von dem natürlichen Sohn eines Truchsessen von Waldburg abstammen, der ein Mannlehen von ihm erhielt und in den Adelstand erhoben wurde. Des Adels soll das Geschlecht wieder durch einen Brudermord verlustig geworden seyn. Es sollen nämlich, nach der Volkssage, drei Brüder Booser, von Ravensburg herkommend, unterwegs in Streit gerathen und zwei davon getödtet worden seyn, der dritte aber sich selbst entleibt haben, auf dem Platze, der noch jetzt mit drei bemoosten Kreuzen bezeichnet ist.
  • 29) Zundelbach, ehemals Natrumriet genannt, H. mit 7 Einw., Filial von Weingarten, vormals Weingart. 1304 verkauft Ulrich der Wildemann das Gut Z. und ein Gut zu Erolzheim, s. Eratsrein. Bei Zundelbach findet man noch Überreste von einer Burg. S. Richlisreute und Wildeneck.


14. Gemeinde Schmaleck,

bestehend aus 45 Parzellen, mit 734 kathol. Einwohnern. Der Gemeindebezirk gehört der nordwestlichen Hochfläche des Oberamts an, welche hier von dem tiefen Schmalecker-Tobel und seinen Ästen durchschnitten ist und viele wildmalerische Punkte enthält. Die ganze Gemeinde gehörte ehemals mit Niedergerichtsbarkeit und Collectationsrecht der vormaligen

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ravensburg_221.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)