Seite:Oberamt Ravensburg 224.jpg

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Smalnegge 1242, nennt er sich zum erstenmal Schenk von Schm. Von seinen 6 Söhnen hatten sich 2 dem geistlichen Stande gewidmet, die 4 andern theilten das väterliche Erbe: Heinrich bekam Schmalneck, Conrad Winterstetten, Hermann Otterswang, Rudolph Altthann. Zu dem Schmalneckischen Theil kamen nachher auch noch die Besitzungen Beyenburg und Ittendorf, und es theilte sich die Schmalneckische Linie wieder in 3 Linien: 1) Die von Schmalneck, 2) die von Beyenburg und 3) die von Ittendorf, welche alle auch den Titel „Schenken“ führten. Bald erlosch der Glanz des Hauses, und seine verschiedenen Zweige selbst verschwinden schon in der Mitte des 13ten Jahrhunderts; ein Heinrich v. Schm. erscheint noch 1352, aber die Besitzung Schmalneck war schon 1274 durch Kauf des k. Landvogts, Grafen Hugo von Werdenberg (nach andern Angaben 1288 von K. Rudolph), an die von Werdenberg (Heiligenberg) gekommen, bei welchen sie längere Zeit verblieb. Graf Eberhard von Werdenberg, zu Sigmaringen gesessen, verkaufte 1413 Burg und Herrschaft an die Stadt Ravensburg um 6300 fl. Zu der Herrschaft gehörten nach dem Kaufbrief „Veste und Burg Schm. und das Burgstall darunter (das jetzige Schwarzensteeg, s. u.) mit aller Zugehör“; sodann Güter, Vogtrechte, Zinse, Gülten etc., an ungefähr 40 Orten. Ravensburg verpfändete 1677 die Vogtei und Herrschaft Schm. in der Noth an das Kloster Weingarten für 30.000 fl. auf 20 Jahre, löste sie aber nach deren Verlauf 1697 wieder ein. Die Stadt hatte einen Vogt zu Schm., der in dem Schloß daselbst wohnte, bis dieses im 30jährigen Kriege 1647 von den Schweden verbrannt wurde.

Eine zweite Burg, Rinkenburg genannt, soll Schmaleck gegenüber, am nördlichen Hange der jenseitigen Bergzunge, unter dem Hofe Schmucker gestanden haben. Man sieht jedoch keine Spur mehr davon; aber der Wald heißt noch „Rinkenburg“, und die darunter hinziehende Thalschlucht „der Rinkenburger Tobel.“ Die Ödung, worauf die Burg gestanden hatte, hat noch ihre eigenen Grenzen. In welchem Verhältniß dieses Rinkenburg mit Rinkenburg bei Essenhausen gestanden habe, ist unbekannt; aber das weiß man, daß die Herren von Schmaleck die Erben der von Rinkenburg und Beyenburg waren, s. Blitzenreute und Essenhausen. In der Nähe findet man noch zwei Schwedenschanzen, von wo aus die Schweden, nach der Überlieferung, die Veste Schmaleck beschossen haben.

  • 2) Aich, H. mit 5 Einw., Filial von Bavendorf, vormals Eschau, s. o.
  • 3) Aulwangen, W. mit 18 Einw., Filial v. Berg, s. o. In ältern Schriften heißt der Ort „Öhlwangen“. Zwei Höfe gehörten
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 224. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ravensburg_224.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)