Seite:Oberamt Riedlingen 032.jpg

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abgeschnitten, vorwärts aber von dem Donaubecken begränzt wird. Auf dem Teutschbuche liegen der Teutschhof und das Dorf Mörsingen. Ein großer Theil des Berges „Tutisbuch“ wurde schon von den Grafen von Achalm dem Kloster Zwiefalten bey seiner Stiftung geschenkt. In dem Bauernaufruhr 1525 hatten sich 12.000 Bauern auf dem Teutschbuch gelagert, von wo sie dem Kloster Zwiefalten hart zusetzten, bis sie von Georg von Waldburg in die Flucht geschlagen wurden. Vergl. auch S. 23.

Das Gäu. „Im Gäu“ nennt das Volk den Bezirk von Zell, Taugendorf, Bechingen, Orte, die wir oben als Schauplatz der alten Gaugrafen kennen gelernt haben, im weitern Sinne aber alle bessern und im Thale gelegenen Orte.


4. Erdfälle und Höhlen.

Erdfälle kommen auf der Alp, jedoch seltener, als weiter hin, vor.

Höhlen von Bedeutung gibt es nur eine; der Alternzopf bey Emerfeld, von dem Wege nach Ittenhausen einwärts im Walde. Die Höhle öffnet sich in einem Halse von der Größe eines Schöpfbrunnens und zieht senkrecht in die Tiefe. Im Jahre 1796, da die Einwohner darauf bedacht waren, ihre Habseligkeiten vor den Franzosen zu flüchten, wurde ein Mann an Seilen in die Höhle hinunter gelassen, und bey dieser Gelegenheit zeigte sichs, daß die Höhle 110 Fuß tief ist, und auf dem Grunde in mehrere Kammern, von der Größe einer gewöhnlichen Wohnstube, sich erweitert. Außerdem befindet sich in dem Friedinger Thal eine kleine Felsenhöhle, die Heidenküche genannt. Sie ist 15 Fuß lang und 12′ breit. Auch befinden sich einige unbedeutende Höhlen in dem Sandstein bey Reutlingendorf.


5. Gewässer.
a. Quellen.

Nur die Alporte Egelfingen, Ittenhausen, Dürrenwaldstetten nebst Ohnhülben haben Mangel an Quellwasser,

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 032. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_032.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)