Seite:Oberamt Riedlingen 088g.jpg

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Zum Schlusse wird noch bemerkt, daß von der in Tab. II aufgeführten Grundfläche in einigen Gränzmarkungen 114 M. Sigmaringischen Unterthanen gehören, und von denselben auch bey Sigmaringen versteuert werden, wogegen 611/2 M. im Sigmaringischen gelegen, Würt. Unterthanen gehören und bey Würtemberg versteuert werden.


Nachtrag, die neuere Kriegsgeschichte betreffend.

Im J. 1796 sah das Oberamt zum ersten Mal wieder franz. Truppen in seiner Mitte, anfänglich bey dem Vordringen Moreau’s, noch mehr aber nachher bey seinem Rückzuge, wo am 28. Sept. sein linker Flügel unter dem General Desair eine Stellung zwischen der Donau und dem Federsee nahm und der Fuß des Bussen mit Artillerie besetzt wurde. Desair, der selbst auch auf den Bussen kam, warf von hier aus in dem Gefechte am 30. Sept. die Östreicher über Ahlen zurück, und begann von derselben Stellung aus am 2. Okt. den Angriff in der Schlacht bey Biberach gegen Seekirch hin. Am 5. Okt. setzten die Franzosen ihren Rückzug weiter fort. Im J. 1799 erschienen sie abermals; in demselben Jahre zog auch die Russische Armee unter Korsakow durch Riedlingen und das Oberamt nach der Schweiz, und bey dem Rückmarsch Suwarows aus Italien hatten 10 Kosakenregimenter in und um Riedlingen sich gelagert. Im May 1800 rückte Moreau wieder durch das Oberamt vor und die Östreicher zogen sich vor ihm durch dasselbe zurück. In der Folge gab es viele Einquartierungen von Östreichern und Franzosen; 1809 wieder starke franz. Durchmärsche, darunter auch eine Division Portugiesen, und von 1813 bis 1816 zogen bald Östreicher, bald Russen durch.

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Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 088g. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_088g.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)