Seite:Oberamt Riedlingen 117.jpg

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verkaufte seinen Theil – das halbe Dorf B. 1590 ebenfalls an das Kloster für 20.000 fl., und so kam Kreuzthal ganz in den Besitz. Übrigens lag Beuren in der Grafschaft Sigmaringen und 1504 schließen die Grafen Hugo und Christoph zu Werdenweg einen Vertrag mit Kreuzthal und dem Spital Mengen wegen der niedern Gerichtsbarkeit.

Eine Viertelstunde von dem Orte, gegen das Donauried, liegt ein Hügel „der Bürgle“ genannt, der vermuthlich einst die Burg Beuren trug. Noch jetzt stößt man daselbst auf altes Gemäuer, und vieles ist schon ausgebrochen worden, wobey man auch Schlösser, Riegel und andere Dinge und selbst Münzen fand. Die letztern waren der Beschreibung nach römisch.

b. Dollhof, ehemals gemeiniglich Dollendorf genannt, eine K. Staatsdomäne, die vormals dem Kloster Kreuzthal gehörte, 1/2 St. von Beuren. Der Hof ist dermalen für 928 fl. 25 kr., 65 Sch. Dinkel, 26 Sch. Gerste und 15 Sch. Haber verpachtet. In frühern Zeiten scheint er mehr als Hof gewesen zu seyn; denn 1251 verkauft Swigger von Gundelfingen seine Besitzungen in Dollendorf an Kreuzthal, 1274 überläßt Heinrich v. G. seine Güter in Tollendorf dem Kloster, und 1369 übergibt Conrad Stoll, Laienbruder zu H. Kreuzthal, einen Hof zu Tollendorf.

Nicht weit von dem Hofe steht ein Fürstl. Sigmaringisches Jägerhaus zu dessen Erbauung von dem Kloster Kreuzthal 1732 die Erlaubniß gegeben wurde. Von dem Dollhofer Steinbruch war schon oben die Rede; ebenso von dem Hochmichele, das sich ganz in der Nähe befindet.


6. Betzenweiler mit Bischmannshausen, Brackenhofen, Moosburg, Wolfartsmühle.

a. Betzenweiler, ein kath. vormals Stift Buchausches Pfarrd. zwischen dem Bussen und dem Federsee, 21/4 St.

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_117.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)