Seite:Oberamt Riedlingen 124.jpg

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B. zu Lehen, die sie 1345 gleichfalls an Heiligkreuzthal verkauften.


b. Landauhof,

eine K. Staatsdomäne, auf der Anhöhe über dem linken Donauufer, 1/4 St. von Binswangen mit 7 kath. Einwohnern. Der Hof ist dermalen für 335 fl. Geld, 50 Sch. Dinkel, und 30 Sch. Haber verpachtet. Bey dem Hofe lag einst die Burg Landau auf dem vordersten, der drey gegen die Donau sich hinabsenkenden und durch drey starke Einschnitte von einander getrennten Hügel, der deswegen noch der Schloßberg heißt. Nur ein kleiner Mauerrest erinnert noch an diese merkwürdige Burg, alle übrigen Trümmern wurden von den Bewohnern von Binswangen geholt. In dem Burgraume steht noch eine alte, ansehnliche Linde, unter der einst vielleicht noch die Grafen von Landau weilten, einer der schönsten Punkte der ganzen Gegend, wo man die reizendste Aussicht hat. Aber auch sie neigt sich zu ihrem Untergange, nachdem sie vor einigen Jahren schwer von dem Blitze getroffen worden. Das Alter der Burg ist unbekannt, aber schon 1267 wird des Burgkaplans von Landowe erwähnt und 1275 kommt sie unter der Benennung „castrum Landowe“ vor. Sie war einst der Sitz der Grafen von Grüningen-Landau, nachdem dieselben ihren alten Sitz zu Grüningen bey Riedlingen verlassen hatten. S. Grüningen. Das Geschlecht der Grafen war eines der angesehensten Schwäbischen Geschlechter, und wie man allgemein annimmt, ein Zweig des Würt. Hauses. Der Raum gestattet uns hier nicht, tiefer in die Geschichte dieses Geschlechtes einzugehen; aber wir werden die dadurch entstehende Lücke in dem nächsten Hefte der Würt. Jahrbücher (Jahrgang 1826) zu ergänzen suchen, und verweisen hiermit auf den dort erscheinenden Aufsatz, als auf eine Beylage zu dem gegenwärtigen Umriß. Der erste Graf von Grüningen, Graf Werner erscheint ums Jahr 1089, da die Stifter des Klosters Zwiefalten, die Grafen von Achalm ihn, als den Sohn ihrer Schwester Willibirg für seine Ansprüche auf die Achalmische Erbschaft mit einigen Gütern zufrieden stellen. Aber lange Zeit waltet

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_124.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)