Seite:Oberamt Riedlingen 142.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Amtliche und grundherrliche Verhältnisse wie bey Buchau. Zehnten und Gefälle, hauptsächlich Landgarbengefälle im Betrag von 113 fl. 50 kr., bezieht Taxis.

Der Hof liegt auf einem Hügel, der sich wie eine Insel aus den Moor- und Sumpfgründen der flachen Umgebung erhebt, und ehemals vermuthlich auch von dem Federsee umgeben war. Er gehörte wahrscheinlich zu den ältesten Besitzungen des Stifts. S. Kappel.


10. Daugendorf,

in ältern Urkunden fast immer Taugendorf geschrieben, ein kath. vormals Zwiefaltisches Pfarrdorf, an dem linken Donauufer, 1 kl. Stunde unter Riedlingen, mit 439 Einw., C. A. und F. A. Zwiefalten. Zehnten, den großen bezieht der Staat, den kleinen die Pfarrey, ebend. statt des Heuzehnten von jedem Mmd Wiesen 30 kr.; von 56 Morg. hat die Stadtpfarrey Riedlingen den großen und kleinen Zehnten.

Gefälle beziehen: der Staat 213 fl. 50 kr. und 3041/8 Sch. 23/8 V. Dinkel, 1101/8 Sch. 11/4 V. Haber, 556/8 Sch. S. 5 E. Gerste, 1 Sch. Hanfsaamen; der Heilige 46 fl. 59 kr., die Pfarrey 12 fl.; die Präsenz Riedlingen 1 fl. 18 kr., Pfarrey Zell 24 kr.; die Heiligen zu Upflamör und Emeringen 50 kr. und 22 kr. Die Staatsgefälle fließen aus 30 Falllehen, wovon aber neuerlich 16 allodificirt wurden, aus Zinsgütern, Frohngeldern, wozu noch Vogthaber, Schutz- und Bürgergeld (von jeder Ehe 1 fl. 30 kr.) kommen. Das Fischwasser von Daugendorf bis über Zell, gehört dem Staat und ist für 7 fl. 30 kr. verpachtet.

Die Baulast des Pfarrhofes und, bey Unzulänglichkeit des geringen Kirchenfonds, auch der Pfarrkirche hat die K. Kammer. Die Kirche wurde 1767 neu gebaut. Vor dem Orte liegt eine kleine Capelle, worin von Zeit zu Zeit Messe gelesen wird, sie hat einen kleinen Fond von 330 fl. Ehedem war D. Filial von Zell, 1407 stifteten, nach Sulgers Annalen, Rud. v. Friedingen und Johann Boßo nebst der Gemeinde D. eine Caplaney zu der dortigen Capelle zu St. Leonhard, und 1536 wurde diese zur Pfarrey erhoben. Der

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_142.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)