Seite:Oberamt Riedlingen 156.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

ob Ohnhülben ehemals ein Dörfchen gewesen sey; denn 1287 verkaufen die Grafen Friedrich von Zollern, Vater und Sohn die Vogtey des Dörfchens Ohnhülbe für 50 Pf. an Zwiefalten. Über diesen Kauf muß das Kloster in Streit mit den Grafen von Veringen gekommen seyn, weil durch einen Schiedsbrief v. 1316 die Vogtey über Wilsingen und Honhilb den Grafen Wolfrad und Heinrich zuerkannt wird. Durch die Grafen v. V. kam die Vogtey mit Gamertingen an die von Rechberg, und von diesen endlich 1412 wieder an das Kloster. Sulger Annal. Zwif. II. p. 19. Übrigens hatte Zwiefalten schon von seiner Stiftung her Zehnten und grundherrliche Rechte zu Ohnhülben, und nach Ortlieb gehörte „Honhulewin“ auch in die alte Pfarrey Zwiefalten.


16. Egelfingen,

ein kath. Pfarrdorf, auf der Alp 31/2 St. von Riedlingen, mit 107 Einw. C. A. Heiligkreuzthal, F. A. Zwiefalten, Gr. Rentamt Wilflingen. Grundherr: Graf Schenk von Stauffenberg. Zehnten, den großen und kleinen bezieht die Pfarrey, auf 125 M. Wechselfeldern der Staat den großen, und die Sigmar. Pfarrey Bingen den kleinen; auf 4 M. Wechself. Sigmar. Pfarrey Ineringen den Zehnten.

Gefälle beziehen: der Grundherr 35 fl. 27 kr. und 42 Sch. 21/2 S. D., 33 Sch. 41/4 S. H.; der Ortsheilige 2 Sch. 65/8 S. D. und eben so viel H.; der F. v. Sigmaringen 91/2 Sch. D. und 63/4 Sch. H.; Caplaney Vöhringen Stadt 6 Sch. D. und 6 Sch. H.

Egelfingen mit der Burgruine Schatzberg, bildet einen Theil der Ritterherrschaft Wilflingen. S. Wilflingen. Mit Schatzberg ist noch ein eigenes Gut von 182 M. verbunden, das den Egelfingern gegen eine jährl. Gült überlassen ist; auch gehören 762 M. Wald zu der Burg. Die Baurengüter sind theils Fall- theils Erblehen, 3 Häuser mit 78 J. Feld wurden neuerlich zinseigen gemacht.

Der Ort liegt auf der äussersten Grenze gegen Sigmaringen, sehr hoch mit weiter Aussicht bis an die Alpen. Einige Felder liegen im Sigmaringer Gebiete, dagegen Sigmaringische

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_156.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)