Seite:Oberamt Riedlingen 166.jpg

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Güter und Rechte von Östreich mit Sequester belegt, und daher befinden sie sich auch jetzt im Besitze des Staats.

Es gab auch Edle von Ertingen, und wahrscheinlich hatten sie ihren Sitz auf dem Vorsprunge der Anhöhe an der Straße nach Herbertingen, wo man noch Spuren von Gemäuer findet. In zwey Kreuzthaler Urkunden von 1332 werden auch Wiesen im Burg Ende, Burgende verkauft. Das Geschlecht kommt häufig in Salmannsweiler, Buchauer und auch in Kreuzthaler Urkunden, von 1208 bis 1438, vor und auch der obige Paul Lutran von E. gehört dazu. Ein Conz Lutran von E. verkaufte 1356 Wiesen zu E. und ein Lutran v. E. kommt in dem östr. Pfandschaftsrodel von 1313 als Besitzer eines Hofes vor. Ein Edler von Erdingen schenkte 1230 dem Kloster Kreuzthal seine Güter zu Wasserschapfen[1].

Während die Grafen von Montfort Ertingen besaßen, erhielt Graf Wilhelm von K. Ludwig dem Baier 1331 die Bewilligung, aus Ertingen, dem Dorfe, eine Stadt zu machen, mit Mauern, Gräben und andern Festungen und einem Wochenmarkte. Die Ausführung muß aber unterblieben seyn.

Wegen der hohen und niedern Gerichtsbarkeit hatte Kreuzthal mancherley Streit, wodurch verschiedene Verträge, 1500 mit Graf Andreas von Sonnenberg, 1588 mit dem Stift Buchau, hauptsächlich aber 1542 und 1719 mit den Grafen von Sigmaringen, als den Schirmsvögten des Klosters, veranlaßt wurden. Durch den letztern Vertrag wurde das Kloster wieder in den Besitz der hohen und niedern Gerichtsbarkeit eingesetzt. S. Heiligkreuzthal.

In der Nähe von Ertingen lagen einst drey agegangene Orte:

1) Weiler. Es lag in dem Thale 1/2 St. von Ertingen,


  1. Nach Johannis Ernesti a Pflaumern Metamorphosis arcium et castrorum Sueviae begaben sich die v. E. in das Bürgerrecht zu Biberach und Sigmund v. E. starb 1440 als Bürgermeister daselbst und als der letzte seines Stammes.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_166.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)