Seite:Oberamt Riedlingen 175.jpg

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Graf Ulrich von Würt., als Patronatsherr von Enslingen, den Ort, auf Verwenden des Herrn und Vogts, Bruno von Hertenstein, von dieser Verbindung. Ernst von Virst zu Riedlingen war 1405 im Besitze von 1/4 der Zehnten, und vermuthlich rührt daher der Antheil der Stadtpfarrey. 1/4 des Kleinzehnten stiftete Ludwig von Adelhartshofen 1416, und 2/4 Heinrich Boße 1426 zur Ortspfarrey. Kirche und Pfarrhof werden von der Kirchenpflege gebaut, wozu ein eigener Lehenhof gehört. Die Schule hat einen Fond von 1200 fl., und die Ortsarmen erhalten jährlich 50 fl. von der Gutsherrschaft. Grüningen ist ein sehr alter und geschichtlich merkwürdiger Ort. Wie es schon i. J. 805 und vor und nach der Vergabung an die Klöster Reichenau und St. Gallen vorkommt, ist S. 6 u. ff. zu finden. Später ist keine Rede mehr von dem Besitze dieser Klöster. Dagegen kommen Grafen von Grüningen, nachher von Landau genannt, zum Vorschein, und alle Umstände beweisen, daß dieselben sich von dem diesseitigen Grüningen geschrieben haben. S. Landauhof. Zur Zeit aber, da die Geschichte des Orts, mittelst der Heiligkreuzthaler Urkunden, sich aufhellt, war Grüningen schon in andern Händen, und man findet nur noch einzelne Spuren von dem Besitzstande der Grafen[1]. Aus denselben geht aber hervor, daß die andern Besitzer Lehens- und Dienstleute der Grafen waren. Diese Lehen- und Dienstleute waren die Ritter von Grüningen und die von Hornstein, welche letztere den Ort noch inne haben. Im Jahr 1340 überläßt Gr. Eberhard von Landau dem Kloster Heiligkreuzthal das Eigenthum von 61/2 Jch. Äcker, die Otto von Grüningen von ihm zu Lehen gehabt; 1343 verkauft Conrad von Hornstein ein Gut, das Gravengut genannt,


  1. Ein alter Index über die das Dorf Grüningen betreffenden Documente im Heiligkreuzthaler Archive enthält die Anzeige von einem Fascikel Schankungs-, Kaufs- und Willbriefen mit einem lat. Verzichtsbriefe Graf Hartmanns von Grüningen über die dortigen Güter v. J. 1250.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_175.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)