Seite:Oberamt Riedlingen 187.jpg

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actum apud Wirtenberc, schenken eben dieselben Grafen das Eigenthum eines Hofes zu Enslingen, welchen der Ritter von Weiler an das Kloster verkauft hatte[1]. Unter den vorzüglichsten Wohlthätern des Klosters wird auch die Familie von Hornstein gerühmt. Den bedeutendsten Theil seiner Besitzungen aber erwarb das Kloster von den Grafen von Grüningen-Landau, theils durch Schenkungen, theils und hauptsächlich durch Kauf. Sowohl die Hornstein, als die Landau hatten auch ihr Begräbniß in dem Kloster.

Das Schutz- und Schirmsrecht über das Kloster war eine Zugehör der Grafschaft Sigmaringen, in deren altem Umfange das klösterliche Gebiet, mit Ausnahme von Ertingen lag. Mit der Grafschaft war im Jahre 1286 auch die Schirmsvogtey über H. an das Östreichische Haus und später an die Grafen von Werdenberg gekommen. S. S. 15. Mit Mäßigung übten die Werdenberger diese Schirmsvogtey, womit die peinliche Gerichtsbarkeit, so wie das Forst- und Jagdrecht verbunden war. Das Kloster entrichtete mehr nicht dafür als 1 Ochsen, oder 15 Pf. 5 Sch. H. und an Roggen, Dinkel und Haber je 7 Malter. Eine ganz andere Ausdehnung aber gab der Schirmsvogtey Graf Karl I. von Zollern, der nach dem Aussterben des Werdenbergischen Hauses mit der Grafschaft Sigmaringen und Veringen von K. Karl V. belehnt wurde. Es entstanden darüber langwierige Händel, welche das Kloster vergeblich durch verschiedene Opfer und Verträge beyzulegen hoffte, hauptsächlich die Verträge von 1542, 1579 und 1610. Noch klagte das Kloster 1667, wie es an Sigmaringen jährlich 400 fl. baaren Geldes, 100 Malter Früchte und nebst noch andern Leistungen alle 3 Jahre 1 Ochsen und 6 Lämmer liefern müsse, den Schaden von etlich hundert Maltern Früchten nicht zu rechnen, der alle Jahr durch das Wild in den Markungen


  1. In der erstern steht Eberhard, in der zweyten Ulrich zuerst; Das Siegel der letztern – das der erstern ist zerbrochen – führt die Umschrift: S. Ulrici et Eberhard...
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_187.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)