Seite:Oberamt Riedlingen 211.jpg

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darauf verkaufen, wie wir gleich zeigen werden, die Grafen von Veringen selbst ihr ganzes Besitzthum zu U. Die Filial-Kirche daselbst wurde von Rudolph von Grüningen mit einem Gute zu Tigerfeld ausgestattet und 1125 von dem Bischof Ulrich von Constanz eingeweiht[1]. Upflamör hatte eine eigene Burg, ihr Name war Sigeberg. Diese Burg, wovon Upflamör eine Zugehör war, lag 1/4 St. vom Orte, auf einem Berge im Walde. Der Platz wird von dem Volke die Heineburg genannt, ein Name der auch einem Hügel bey Hundersingen gegeben wird. S. Thalhof. Noch findet man verschiedene Überreste von der Burg, insbesondere einen Wall und Graben, er einen Raum von 15 bis 16 Morgen umgibt. Im Jahre 1311 verkaufen Wolfrat und Heinrich von Veringen ihre Burg Sigeberg und Alles, was dazu gehört zu Ufpflummern für 540 Pf. Heller an das Kloster Zwiefalten, und in eben diesem Jahr verzichtet das Kloster Reichenau auf die Lehenherrschaft zu der Burg, wogegen die Grafen dem Kloster die Stadt Gamertingen sammt dem dortigen Kirchensatz zu Lehen auftragen. Zwiefalter Urk.

In früherer Zeit schrieb sich eine Familie aus dem Veringischen Dienstadel, welche den Beynamen Sattel führte, von der Burg. Die Grafen Mangold und Heinrich von Veringen stellen 1372 dem Kloster Kreuzthal Bürgschaft über einen Güterkauf durch die Brüder Crafto und Peter von Sigeberc, und 1287 stellen diese Brüder dicti Sattel de Sigeberc für sich eine Urkunde gegen das Kloster aus. Nach einer handschr. Nachricht sollen die Ulmer 1381 die Umgegend verheert und dabey auch die Burg Sigeberg verbrannt haben.


35. Neufra,

ein kath. Pfarrdorf am Donauried und an der Landstraße nach Saulgau und Mengen, 3/4 St. von Riedlingen, mit 596 Einw. C. A. Kreuzthal; Sitz eines standesh. Rentamts.


  1. Sulger Annal. Zwif. I. p. 71.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_211.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)