Seite:Oberamt Riedlingen 235.jpg

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Staat (vorm. Fürstenberg) bezieht auch Vogtgeld und von der Pfarrey Schirmsfrucht.

Uigendorf macht einen Theil der Standesherrschaft Neufra aus, in gleichen Verhältnissen, wie Dietelhofen. S. Dietelhofen und Neufra. Fürstenb. Lehen sind auch die Mühle, Wirthschaft und die Schmide.

Der Ort liegt ziemlich hoch, auf einer Anhöhe bey dem Dobelthale. Bey demselben befindet sich ein Weiher, dessen Ausfluß eine in der Tiefe gelegene Mahlmühle treibt. Der Ort hat auch eine Öhlmühle, 1 Schildw. und Brauerey, mehrer Frucht- und andere Händler und Wachszieher mit nicht unbedeutendem Gewerbe. In kirchlicher Hinsicht, und demnach vermuthlich auch in politischer, war der Ort in alten Zeiten getheilt, 5 Höfe waren davon nach Dieterskirch, 7 nach Bussen eingepfarrt, und von jenen bezog das Kloster Marchthal, von diesen die Pfarrey Bussen den Zehnten; die erstern wurden 1521, die letztern 1809 mit ihren Einkommenstheilen der Ortspfarrey einverleibt. Von dem Vogtrecht der Ortskirche ist schon 1416 die Rede. Das Patronatrecht besaß das Stift Buchau mit einem Maierhof nebst dem Zehnten daraus, was mit dem Stift übergegangen ist. Im Übrigen ist die Geschichte des Orts schon in der von Dietelhofen enthalten.


43. Unlingen,

ein kath. Pfarrdorf an der Kanzach, und in der Ausmündung des Kanzachthals, an der Ehinger Poststraße, 1 St. von Riedlingen, mit 963 Einw. C. A. Heiligkreuzthal, F. Tax. Standesherrsch. Amtsbezirk und R. A. Marchthal, F. V. Buchau. Die Zehnten beziehen die Pfarrey und 3 Kaplaneyen, die Kirchenpflege, die Gemeinde (vormals das Nonnenkloster), der Staat, der F. Taxis und einige Bürger. Die Grundherrschaft ist getheilt: 3 Lehenhöfe gehören Taxis, 2 zur Pfarrey, 4 große und 21 kleinere der Gemeinde (von dem aufgehobenen Nonnenkloster) und 2 der Heiligenpflege. Ungefähr 1/3 von Grund und Boden ist freyes Eigenthum der Bürger. Die ehemaligen Kloster Reichenauischen Huben, ungefähr

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 235. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_235.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)