Seite:Oberamt Saulgau 013.jpg

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Die ganze Grafschaft Friedberg und die Herrschaft Scheer nebst Zugehör wurde endlich im J. 1786 von dem Waldburgischen Hause, nachdem die Scheerer Linie erloschen war, und zwar von Graf Joh. Aloys zu Wolfegg in eigenem und im Namen seines Mündels, des Grafen Gebhard Xaver zu Wolfegg-Waldsee, dann von Eberhard Ernst, Grafen zu Zeil-Wurzach an den Fürsten Karl Anselm von Thurn und Taxis für 2.100.000 fl. verkauft[1]. Theile der Grafschaft waren indeß vorher neuerdings davon losgerissen worden: das Amt Bierstetten war an das Stift Buchau, das Dorf Allmansmeiler an Schussenried, mehreres an Salmansweiler, an Königseck u. A. gekommen. S. Jetkofen, Bierstetten, Saulgau, Königseck.

In dem Landvogtey-Bezirke hatte das Kloster Weingarten allmählig die Ämter Blönried und Waldhausen und einzelne Lehengüter erworben. S. Blönried. Auch das Kloster Baindt hatte ansehnliche, jedoch immer mittelbare Lehensbesitzungen. Von auswärtigen Klöstern besaßen auch St. Gallen, Reichenau und Petershausen, St. Blasii und Habsthal einzelne Rechte und Gefälle. In dem Oberamtsbezirke selber war, neben der halb klösterlichen Commenthurey, kein reichsunmittelbares Kloster aufgekommen. Die Nonnenklöster Sießen und Ennetach und das Priorat in Mengen waren mit ihren Gütern gänzlich der Landesherrschaft unterworfen. Ritterschaftliche Gutsherren gab es


  1. Die Einkünfte waren bei den Kaufsunterhandlungen zu 26.000 fl. berechnet worden.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Saulgau. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1829, Seite 013. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Saulgau_013.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)