Seite:Oberamt Saulgau 231.jpg

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Spital Ravensburg, den kleinen die Pfarrey Hoßkirch. Der Ort kommt schon in der Mitte des 14ten Jahrhunderts als Königseggische Besitzung unter dem Namen Hiltmishaus vor.

3) Ratzenreute, ein Weiler von 2 Höfen, 1/4 St. südlich von Hüttenreute, an der Ostracher Landstraße mit 14 kath. Einw. Zehent-Verhältnisse, wie bey Milpishaus. I. J. 1297 verkaufte Ulrich von Königsegg die Höfe an das Kloster Weingarten, von dem sie aber die Familie bald wieder an sich zurück kaufte. In der Schlacht bey Ostrach fiel ein Vorpostengefecht bey Ratzenreute vor.

4) Sandhaus, ein einzelnes Wohnhaus, südlich von Hüttenreute, bey einer Sandgrube.

5) Watt, ein Gräfl. Maierey- oder Cameralhof, 1/2 St. südlich von Hüttenreute, in der Ebene, mit 3 kath. Einw., Filial von Hoßkirch; die Zehnten beziehen der Staat und die Pfarrey Hoßkirch. Der Hof hat schöne Gebäude, wovon das neueste i. J. 1790 mit den Steinen des abgebrochenen Thurms zu Königsegg aufgeführt wurde. Auf dem Hofe findet eine ansehnliche Rindviehzucht, Mastung, Käserey und Schweinszucht statt. In ältern Zeiten war Watt ein Bauerhof.

6) Wolfartsreute, ein kleiner aus 2 Höfen bestehender Weiler, 1/2 St. östlich von Hüttenreute, an der Eratskircher Höhe, mit 11 kath. Einw., Filial von Hoßkirch. Den großen Zehnten bezieht der Staat, den kleinen die Pfarrey Altshausen, wohin der Ort bis 1816 gehörte. Über einen Hof hatte vormals die Landvogtey die hohe und niedere Obrigkeit. S. Unter-Waldhausen. – In der Nähe des Orts liegt ein Hügel, der Schlößlesbühl genannt, worauf man noch den ehemaligen Schloßgraben wahrnimmt.


46. Königseckwald; 551 G.E.

1) Königseckwald, gemeiniglich blos Wald genannt, ein kath. Pfarrdorf, 31/2 St. südwestlich von Saulgau

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Saulgau. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1829, Seite 231. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Saulgau_231.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)