Seite:Oberamt Tettnang 064.jpg

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Fabrikanten setzen ihr Erzeugniß zum Theil in die benachbarten Oberämter, größeren Theils aber nach Bayern, Sigmaringen und etwas weniges auch in die Schweiz ab. In den Brennereien wird ein gesuchter Kirschengeist bereitet.

Wirthschaften. Das Oberamt hat 81 Schildwirthschaften, 7 Speise-Wirthschaften und 68 Bier-, Wein- und Branntweinschenken, 1 Bade-Wirthschaft (zu Laimnau) und 2 Billards.

Apotheken: 2, 1 in Tettnang und 1 in Friedrichshafen.

Ziegelhütten: 14, mit 40 Gehülfen, in den Gemeinden Friedrichshafen, Ailingen, Berg (3), Ettenkirch (1), Langenau (2), Neukirch (1), Oberdorf (2), Schomburg (1), Tannau (2).

Mühlen und Werke sind 120 im Oberamt, worunter 36 Mahlmühlen, 4 Gerstenrändelmühlen, 27 Sägemühlen, 18 Ölmühlen, 7 Lohmühlen, 28 Hanfbleiel. Außer diesen gibt es noch 7 Hammerschmiden – in Langenargen, Flunau, Hemigkofen, Liebenau, Nonnenbach, Oberdorf und Tannau.

Keltern, lauter Privattorkeln, sind 75 im Bezirk, darunter 24 in Hemigkofen.

Bleiche ist 1 zu Langenargen.

b. Nebengewerbe.

Das hauptsächlichste Nebengewerbe ist das Spinnen. Das gewonnene Garn wird theils zu Hausleinwand verwoben, größtenteils aber auf dem Schnellermarkt zu Tettnang in die Schweiz verkauft. In manchen Orten beschäftigen sich den Winter über beide Geschlechter mit Spinnen. Die Musselinstickerei ist unbedeutend. In Hirschlatt fertigen die meisten Bürger neben ihrem Feldgeschäft Fruchtwannen, und machen einen guten Verdienst.


C. Handel.

Der Activhandel beschränkt sich hauptsächlich auf landwirthschaftliche Erzeugnisse, ist aber hierin um so bedeutender;

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1838, Seite 064. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Tettnang_064.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)