Seite:Oberamt Tettnang 090.jpg

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keinen ältern, denn Graf Haugen von Montfort, der ein Herr zu Feldkirch geweßt und 1218 das Johanniter Kloster (Haus der Johanniter Ritter) zu Feldkirch gestiftet hat.“ Tettnanger handschriftl. Werk. Hingegen ist es eine erwiesene Thatsache, daß die Nachkommen der Linz- und Argengauischen Gaugrafen, die Grafen von Bregenz, auch Gaugrafen in Chur-Rhätien, daß sie Herren des Landes waren, in dessen Besitze man später die Grafen von Montfort findet, und daß sie selbst die Vogtei über das Bisthum Chur besessen haben. Die Beweise wollen wir kurz anführen. Schon Graf Ulrich, der erste, der sich von Bregenz schrieb, wird in einer Urkunde K. Heinrichs IV. vom Jahr 1095 Graf in Chur-Rhätien genannt – „in Curvalia, in Comitatu Odalrici comitis de Braganicae.“ – Ebenso wird sein Sohn Rudolph, der Mitstifter und erste Schirmsvogt von Ochsenhausen, in einer Urkunde K. Heinrichs V. vom Jahr 1110, in einer andern von K. Lothar III. vom Jahr 1125 als Gaugraf in Rhaetia Curiensi, und sowohl in der Ochsenhauser Chronik, als in andern Schriften bald Graf von Chur, Comes Curiensis, bald Graf von Bregenz, Comes Brigantinus genannt. Den letztern Titel: Rudolfus Comes Curiensis hat er auch in einer Urkunde vom Jahr 1127, wodurch er von dem Grafen Eberhard von Kirchberg das Gut Hattenburg eintauscht, um es zu dem Kloster Ochsenhausen zu stiften, ebenso in einer Urkunde von 1142 und in einer Urkunde K. Friedrichs I. vom Jahr 1170 wird er noch als vormaliger Schirmsvogt von Chur bezeichnet; denn indem der Bischof Egino dem Sohn des Kaisers, dem Herzog Friedrich von Schwaben, die Schirmsvogtei Chur überträgt, geschieht diß mit denselben Rechten, womit sie Comes Rudolfus de Bregence und nachher Comes Rudolfus de Phullendorf, der sie zu Gunsten des Kaisers abgetreten hat, besessen haben. Herrgott, Nr. 240. Ja, in einer von v. Hormayr wiewohl mit einigen unrichtigen Beisätzen mitgetheilten urkundlichen Stelle wird


Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1838, Seite 090. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Tettnang_090.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)