Seite:Oberamt Tettnang 201.jpg

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Argen saßen. Auf der Stelle, welche das sogenannte Rosenstockische Haus im untern Dorf einnimmt, soll ehemals noch ein Schloß gestanden seyn, das ohne Zweifel auch der Sitz von Gräfl. Dienstmannen war und später im Besitze der von Harteneck erscheint. In der St. Anna-Kapelle befindet sich ein Grabstein mit folgenden Inschriften: 1585 den 11. Febr. starb die edle Frau Agnes von Harteneck etc. Anno Domini... starb der edel fest Hans von Harteneck zum Rosenstock zu Argen.

Wie schon bemerkt worden, kam L. noch zu Lebzeiten Rudolphs an das Haus Montfort, es blieb bei demselben bis zu seinem Untergang. Das Grundeigenthum war aber, wie in früheren Zeiten, so auch später noch in verschiedenen Händen, und sein Besitz wechselte vielfältig. Im Jahr 1290 verkaufte und vergabte Graf Haug von Montfort zu Tettnang an das Kloster Löwenthal aus Veranlassung einer Schuld, wofür die Klosterfrauen Bürgschaft geleistet hatten, sein Aigen und Gut zu Argen, das er gekauft von den Chorherren von St. Johann zu Constanz um 360 M. S., und das er nun manche Jahre besessen. Daß hier nicht von dem Dorf und der Dorfherrschaft, sondern nur von Grundeigenthum die Rede sey, ergibt sich schon daraus, daß die Grafen von Montfort nachher wie vorher, im Besitze der Herrschaft waren, wie denn derselbe Gr. Haug 1309 seinem Sohn und Neffen namentlich auch „das Dorf Argen mit Leut und Gut“ übergibt. Der Constanzische Besitz rührt vielleicht von einer Schenkung des Bischofs Gebhard her, der aus dem Hause der Grafen von Buchhorn und Bregenz war, s. Oberdorf. Die von Montfort blieben auch in ununterbrochenem Besitze von Argen, jedoch war es bald mit Bregenz, bald mit Rothenfels, bald mit Tettnang verbunden. Als Graf Wilhelm von M. 1332 bis 1343 die Burg und Veste Argen baute, zog er auch den zunächst gelegenen Theil des Orts in den Kreis der Befestigung, er umgab diesen mit einem Graben und mit Mauern, und dieser Theil wird daher


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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1838, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Tettnang_201.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)