Seite:Oberamt Tettnang 242.jpg

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ging Th. 1803 an den Grafen von Sternberg über, und kam 1806 unter Würtembergische Hoheit.

  • 2) Albersfeld, Weiler mit 36 kath. Einw., Filial von Oberzell, vormals Kloster Weißenauisch.
  • 3) Alberskirch, Weiler mit 64 kath. Einw., Filial von Thaldorf, mit einer Kirche zur schmerzhaften Mutter Maria, die ehemals Pfarrkirche war und auch ihren eigenen Gottesacker hat. Jetzt wird nur noch wochentlich eine Messe darin gelesen und bei Beerdigungen dieselbe benützt. Der Weiler gehörte dem Kloster Weißenau, mit Ausnahme einiger Lehenshöfe, die nach Ravensburg und zur Pfarrei Thaldorf gehörten. 1452 kaufte der Abt Johannes von Weißenau die Kirchenvogtei und einen Hof in Alb. von Caspar Sälzlin in Ravensburg um 400 fl.; der Verkäufer überließ dem Kloster auch das Patronatrecht. Bischof Hartmann von Constanz incorporirte die Kirche dem Kloster im Jahr 1473, welches sie der geringen Einkünfte wegen mit Th. verband. Durch den Epaven-Vertrag von 1804 waren die Weißenauischen Lehen an Oranien-Nassau gekommen.
  • 4) Bavendorf, Pfarrweiler mit 166 kath. Einw. und einer Schildwirthschaft an der Straße von Ravensburg nach Markdorf, 31/2 St. nordwestlich von Tettnang und 11/2 St. südwestlich von Ravensburg, hoch gelegen, mit schöner Aussicht in einer an Obst und Getreide fruchtbaren Gegend. B. gehörte früher mit Nieder-Gerichtsbarkeit und Steuerrecht der Reichsstadt Ravensburg. Die Pfarrkirche zum h. Columban wurde 1833 verbessert. Sie wird von der Kirchenpflege, und bei deren Unzulänglichkeit von den Pfarrgenossen mit Ausnahme der Ravensburgischen Parzellen erhalten. Das Pfarrhaus wurde 1831–32 aus den Intercalar-Gefällen erbaut, die Unterhaltung haben die Pfarrgenossen mit obiger Ausnahme zu tragen. Die Pfarrei B. wurde erst am 26. März 1834 gegründet, mit ihr wurde die Pfarrei Eschau, Oberamts Ravensburg vereinigt, wohin B. seit 1821 eingepfarrt war, (s. Ravensb. S. 225.) Vor 1821 gehörte B. mit den ihm nunmehr zugetheilten Parzellen im Gemeindebezirk Thaldorf zur Pfarrei Obertheuringen, doch wurde alle 14 Tage Gottesdienst im Ort gehalten. Der Pfarrsprengel umfaßt 12 Parzellen der Gemeinde Thaldorf und 4 der Gemeinde Schmaleck, Oberamts Ravensburg. Die Schule ist noch ohne Schulhaus.

    Es gab eine adeliche Familie, die sich von Bavendorf schrieb, aber schon früher nicht mehr in dem Besitz des Orts gewesen zu seyn scheint; 1172 kommt ein Heinrich von Bafindorf, 1210 ein Conradus miles liber de B. vor, der noch 1241 eine Weißenauer Kaufsurkunde unterzeichnet, dann wieder ein Ritter Conrad 1270,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1838, Seite 242. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Tettnang_242.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)