Seite:Oberamt Ulm Seite 024.jpg

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Steinbrüche) und calcedonartige Drusen sind zuweilen im Jura eingesprengt; Jaspis, Achat, Calcedon, Rosen- und Milchquarz enthält die Süßwasserquarzschichte, Quarzgerölle von den verschiedensten oft sehr lebendigen Farben die Donau.

Kalkgeschlecht. Krystallisirter Kalkspath, zum Theil von glänzend gelber Farbe, kommt bei Langenau, Bissingen in der Jura- und Süßwasserkalk-Formation vor, zuweilen findet man ihn in großen Blöcken unter der Dammerde. Der Jurakalk erscheint auch hier nicht selten als Marmor von verschiedener Färbung. Am Kühnlensberg bei Ulm ist er roth, weiß und blau; bei Alpeck und Niederstotzingen röthlich, der schönste soll in dem Denkenthal bei Luizhausen brechen.

c. Erden. Thonerde, oft mit eingesprengtem Bohnerz findet man in den obersten Schichten des Jurakalkes häufig. Am östlichen Ende des Kuhberges bei Ulm ist eine reichliche Thongrube, welche die Ziegelhütten von Ulm mit Material versieht. Einen Töpferthon von seltener Feinheit, der zum besten Fayence benutzt werden könnte, trifft man in dem Staatswald Rehhalde bei Zähringen. Er enthält 67 Pct. Kieselerde, 21 Pct. Thon und Talk, 8 Pct. Kalkerde und 4 Pct. Wasser und Eisenoxyd. Seinen Eigenschaften nach ist derselbe eine Art von Walkererde, und wird von den Töpfern der Umgegend und Heidenheim sehr gesucht. Bolus kommt bei Langenau, Trippel, Röthel auf dem Kühnlesberg bei Ulm vor, bei Grimmelfingen, Einsingen, Söflingen, Oberthalfingen weiße Kreide.

d. Kohlen. Kleinere Nester von Steinkohlen wurden schon in früheren Zeiten aufgefunden, und auch Versuche gemacht, sie bergmännisch zu verfolgen, ohne daß man auf bauwürdige Lager getroffen wäre. Am Fuße der Ulmer Ziegellände fand man Anno 1797 wenige Schuhe über dem gewöhnlichen Wasserstand in grauem Mergel eine schwache Lage blättrig-erdiger Braunkohlen, die kaum 1 Zoll hoch aber gegen 100′ lang war. Eine Gesellschaft Ulmer Bürger ließ diese Spuren bergmännisch verfolgen, mußte es aber bald

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ulm. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1836, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ulm_Seite_024.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)