Seite:Oberamt Ulm Seite 073.jpg

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von jeher viel von Krieg und Kriegsungemach zu leiden. Die Einfälle der Ungarn (Hunnen) und ihre verheerenden Züge an der Donau herauf, die blutigen Kämpfe im Mittelalter, namentlich die Kämpfe zwischen Lothar und den Hohenstaufen und zwischen den Letztern und den Welfen, die verheerenden Städtekriege, der unglückliche Schmalkaldische Krieg, der Fürstenkrieg 1552, der 30jährige Krieg, die Einfälle der Franzosen 1688, der Spanische Erbfolgekrieg, die letzten französischen Revolutionskriege, die häufigen Belagerungen der Stadt Ulm etc. wirkten alle ebenso nachtheilig auf den Bezirk als auf die Stadt selber. Mehr darüber ist unten bei Ulm zu lesen.

4. Alterthümer.
A. Römische.

a. Straßen. Auch in dem diesseitigen Bezirke findet man überall noch und fast mehr, als in irgend einem andern Oberamtsbezirke, die Spuren von R. Straßen. Merkwürdiger Weise liefen, wie man bei näherer Prüfung findet, beinahe alle an den Quellen der Lone, bei Urspring und Lonsee, also bei dem R. Standlager ad Lunam zusammen. Wir bemerken:

1. Die Lonestraße. Sie war eine Hauptstraße, und führte von Urspring aus über Lonsee auf der Höhe längs des Lonthals hinab, vermutlich über Bernstatt, Alpeck nach Langenau, und von da einerseits über Asselfingen, Stotzingen an die Brenz, und sofort nach Lauingen und Fainingen, dem röm. Pomone, anderseits über den „Hartweg“ (via Strata) nach dem „transitus Guntiensis“, nach Günzburg. S. v. Raiser Guntia S. 24.[1]

Spuren von diesem Straßenzuge findet man noch bei Urspring, Stotzingen und zwischen Stotzingen und Brenz. In der entgegengesetzten westlichen Richtung führte von Urspring

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ulm. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1836, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ulm_Seite_073.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Von Günzburg führte auch die alte Poststraße, ohne Ulm zu berühren, über Westerstetten nach Geislingen etc.