Seite:Oberamt Ulm Seite 074.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

aus die Hauptstraße über Geislingen nach Canstatt hinab, die wir hier jedoch unberührt lassen.

2. Die Pfahlstraße, die wir so nennen, weil sie von dem Pfahlrain, Vallum rom., Teufelsmauer, und von Aalen, dem mutmaßlichen Aquileja, herführte, und wieder auf Urspring zulief. Reste davon werden nördlich noch bei Ettlenschieß und außerhalb des Oberamts bei Gussenstatt etc. gefunden. Südlich lief die Straße von Urspring und Lonsee in zwei Abtheilungen weiter, und zwar:

a, in der bei Blaubeuren S. 16 beschriebenen Nellinger Hochstraße an Oppingen vorbei durch das Oberamt Blaubeuren, nach Feldstetten, Zainingen etc.;
b, über Holzhausen und Denkenthal nach Tommerdingen und hinüber über das Blauthal auf das Hochsträß nach Markbronn etc. Von der letzteren Straße sagt Buchner, daß die Straße bei Denkenthal 3–4′ über der Erde sichtbar sey.

Ein von der Nellinger Hochstraße rechts abfallender Ausläufer zieht in der Richtung nach Drackenstein hin, und ist nach den Beobachtungen des Herrn Oberlieutenant Dürrich zwischen Nellingen und dem sogen, Zigeuner Stöckle in einer ganz geraden Linie von mehr als 6000′ sichtbar.

3. Die Heidenheimer Straße. Nach Herrn v. Raiser führte von Günzburg aus in nördlicher Richtung eine Straße durch das Ried nach Riedhausen und dann nach Ober-Stotzingen, Stetten und Lonthal. Sie durchschnitt also die Lonestraße und das Lonethal, und setzte sodann ohne Zweifel nach Heidenheim fort.[1] Spuren der Straße findet man nach

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ulm. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1836, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ulm_Seite_074.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. In dem Riede heißt die Straße „Langweid“ auch die „steinerne Furche.“ „Diese steinerne Furche,“ sagt Herr v. Raiser, „ist der hie und da noch sichtbare Rücken einer von den Römern aus Steinen erbauten und durch das Donauried nördlich getriebenen Straße, welche an andern Orten auch die Stein- oder die steinerne Straße heißt.“ Es ist jedoch zu bemerken, daß nach den Riedhauser Amtsrechnungen von 1724 damals viele tausend Wagen Steine nach und nach auf die Langweid, wie der Weg schon damals hieß, geführt worden sind.