Seite:Oberamt Ulm Seite 179.jpg

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Dynasten v. Ruck abstammenden Grafen von Berg) mit ihren Söhnen Conrad und Wernher ihre Güter zu E. und Weidenstetten an das Kloster Wettenhausen. Vgl. Raisers Guntia, I., 32 etc. Letzteres verkaufte dieselbe, ein Söld in E. mit dem Kirchensatze „der Kirche zu St. Gylien,“ item das Lehen zu Ettlenschieß, den Wald, das Mönchsholz genannt, sammt Mädern, auch den Wald Koppenholz mit einigen Leuten zu Bizlishausen 1393 an Ulm für 100 fl., s. Weidenstetten. An Ebendasselbe vertauschte das Kloster Blaubeuren, welches hier Güter und das Patronatrecht der Pfarrkirche nebst Zehnten hatte (vermuthlich mit Lonsee und Urspring erhalten), solche 1534. Von 1428 bis 1448 verkauften mehrere Ulmer und Graf Eberhard von Kirchberg ihre Güter an die Krafft und Roth zu Ulm, von welchen sie 1479 und 1520 theils an die Kirchenbaupflege, theils an die Stadt Ulm kamen. 1573 wurde der Gemeinde erlaubt, daß sie das Gemeindeholz, das Heidenlehen genannt, ausreute und zu einem Baufeld mache; das Holz wurde gegen einen jährlichen Zins auf jedes Haus vertheilt.


14. Göttingen,

ein evang. Pfarrdorf in einem fruchtbaren, gegen die Donau hinziehenden Thale an der Landesgrenze, 3 St. von Ulm, mit 323 Einw. Den großen Zehnten sowie den kleinen, den Heu- und Öhmdzehnten, bezieht der Staat, der Blutzehnte wurde 1827 abgelöst. Die Grundlasten betragen 124 fl. in Geld und 1251 fl. in Naturalien, davon kommen auf den Staat 588 fl., die Stiftungsverwaltung Ulm 432 fl., die Bessererische Familienstiftung in Ulm 109 fl., die Krafft-Ströhlensche 51 fl., die Wolbachischen Erben 114 fl., das K. Bayerische Rentamt Günzburg 81 fl.

G. hat seit 1828 ein geräumiges Armenhaus. Die Baulast der Kirche hat die Heiligenpflege, die des Pfarrhauses der Staat. Der Pfarrer ist seit 1805 auch Pfarrer in Alpeck. So lange das W. Oberamt Alpeck bestand, war der Pfarrer zugleich Dekan des Bezirks, und blieb es auch nachher noch bis 1832, s. S. 72. Der Ort zeichnet sich

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ulm. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ulm_Seite_179.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)