Seite:Oberamt Ulm Seite 232.jpg

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an, sondern schon von früher her. Denn schon 1229 nimmt Papst Gregor IX. das Nonnenkloster St. Damian zu Ulm in den Schutz des h. Stuhls. Die erste Gottesgabe soll der Ulmische Bürger Krafft, genannt von Naw, mit 3 Höfen gestiftet haben. Die Brüder Pilgrin und Ulrich v. Freyberg, von denen die Höfe Lehen waren, machten sie dem Kloster eigen. Auch der Markgraf Heinrich von Burgau, der Graf Conrad von Kirchberg, Gr. Berthold von Marstetten, genannt von Neuffen,[1] die Gebrüder Berthold und Rudolph von Trauchburg bezeigten sich wohlthätig gegen das Kloster, und Conrad von Zimbern, Abt der Reichenau, schenkte einige Höfe in dem benachbarten Dorfe Pfuhl. 1239 nahm K. Conrad II. das Kloster in seinen und des Reichs Schutz, und Papst Innocenz IV. befreite es 1254 von allem Weggeld. Im J. Jahr 1258, 12. Jan., schenkte Graf Hartmann III. von Dillingen mit Zustimmung seines Sohnes, des Bischofs Hartmann von Augsburg und seiner Töchter Adilhild, Gräfin v. Zollern, Willeburg, Gräfin von Helfenstein und Agnes von Heligenstein (Heiligenberg? wahrscheinlicher Hellenstein) alle Herrschaft und Besitzungen des Dorfs Sevilingen, mit Ausnahme der Lehen, womit Einige belehnt, desgl. des Patronatrechts der Kapelle, verschiedener Wälder etc. Unter den Zeugen steht Rudolphus Dapifer de Sevelingen, der als Dapifer auch in einer Urkunde von 1256 steht. S. v. Raisers Antiquar. Reise von Augusta nach Viaca. Augsburg 1830. Anh. S. 6. Diese Schenkung gab Veranlassung, das Kloster noch in demselben Jahre nach Söflingen zu verlegen. Einer schauerlichen Geschichte soll das Kloster auch die Schenkung der Burg Söflingen zu verdanken gehabt haben. Es wird nämlich erzählt, Graf Hartmann von Dillingen habe 1258 seinen Schwiegervater, den Grafen Egid von Kellmünz, ermordet

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ulm. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 232. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ulm_Seite_232.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. 1240 überließ Graf Berth. v. Marstetten, genannt v. Niphe, dem Kloster im Sand (Gries) den Ertrag seiner Weinberge in Niphe; 1247 überläßt Heinrich von Nifen seine Weinberge in N. als Eigenthum. 1278 überläßt Berthold von Nifen eine Kelter in N. Noch ist eine Richtung zwischen dem Convent und dessen 12 Weingärtnern zu N. vom 6. November 1500 vorhanden.