Seite:Oberamt Waldsee 023.png

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6. Naturschönheiten und Merkwürdigkeiten.

Bei der obenbezeichneten Beschaffenheit der Oberfläche, der Einförmigkeit der wellenförmigen Hochflächen, der beständigen Abwechslung zwischen Fruchtflächen und Waldflächen oder bewaldeten Hügeln und bei den nassen und baumlosen Thalgründen darf man in der Regel weder besonders liebliche, noch malerische Landschaften in den oberschwäbischen Oberamtsbezirken suchen; dagegen wird man fast überall durch reiche und weitausgedehnte Aussichten erfreut, welche einen um so größern Genuß gewähren, als sie fast allerwärts mit dem erhebenden Anblick der beschneiten Hochgebirge von Tyrol und der Schweiz verbunden sind. Übrigens bieten die tiefer eingeschnittenen Thäler der Umlach, der Wolfegger Ach etc. theilweise auch im Kleinen sehr malerische Ansichten dar, jenes z. B. bei Eberhardszell und Heinrichsburg, dieses in der Höll, bei Altthann, Wolfegg etc. Unter den Punkten, welche sich vorzüglich durch Aussicht auszeichnen, bemerken wir: das hohe Kreutz bei Atzenberg auf der Wasserscheide, übrigens schon zu dem Oberamt Saulgau gehörig, den Hof Hochgeländ auf dem Hochgelände, die Loretto-Capelle bei Wolfegg, die Höhe hinter Ober-Schwarzach etc.

Natur-Merkwürdigkeiten gibt es keine von besonderer Art; die Höhlen fehlen bei der Gebirgsart ganz, dagegen gibt es hie und da Erdfälle, z. B. bei Ingoldingen, besonders aber auf dem Heidgau oder der Ziegelbacher Heide s. o.


7. Boden und Klima.

Der Boden ist im Allgemeinen in ganz Ober-Schwaben von gleicher und derselben Beschaffenheit, wie er schon bei


Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Waldsee. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1834, Seite 023. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Waldsee_023.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)