Seite:Oberamt Waldsee 147.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

einem 1832 neu erbauten Schulhaus. Von zwei Schupflehengütern bezieht der Fürst v. Salm-Reiferscheid-Dyck, und vom übrigen der Staat (von Ochsenhausen her) den Zehenten.

  • 6) Gigelberg, ein mit Eberhardszell zusammenhängender Weiler mit 24 Einw., auf einer Anhöhe und 1727 neu entstanden, auch Zell im Gigelberg genannt. Den Zehenten bezieht Sternberg-Manderscheid.
  • 7) Göriz, Geraz, auch Marienburg, ein aus 2 Gebäuden bestehender Hof, mit 10 k. Einw., auf einem hohen Berge. Die Zehnten bezieht die Standesherrschaft.
  • 8) Guntarz, auch Gundharz, ein aus zwei großen Bauernhöfen bestehender Weiler mit 13 k. Einw., auf einer Anhöhe zwischen Wäldern liegend und fruchtbar. Den Zehenten bezieht Sternberg.
  • 9) Hedelberg, ein k. W. mit 107 Einw., an einem Berge, naß und bergig gelegen und mit geringem Güterertrag. Der Zehente ist Sternbergisch. Es befinden sich daselbst 3 vormals österreichische Lehengüter, welche die fürstl. Standesherrschaft 1787 durch Austausch erworben hat, ferner ein Lehengut der Kirchenpflege Eberhardszell und eine Lehensölde der Herrschaft Sternberg. Die österreichischen Lehen gingen durch verschiedene Hände.
  • 10) Heinrichsburg, eine fürstl. Domäne mit 6 kath. Einw., sehr fruchtbar, auf einem hohen Berge mit einer weiten Aussicht. H. hatte früher den Namen Herlisberg oder Herlinsberg und bestand ehedem aus zwei großen Schupflehengütern. Die schöne Lage veranlaßte den Grafen Heinrich von W.-Waldsee, 1620 daselbst ein Cameralgut anzulegen; er ließ ein Schloßgebäude, ein Brauhaus und eine Capelle daselbst erbauen und sämmtliche Gebäude mit einer hohen Mauer, an welcher 3 Thore angebracht sind, umgeben, und gab dem Platze den Namen Heinrichsburg. Schon 1602 hatte Graf Heinrich es auch von dem Zehenten frei gemacht, indem er dafür dem Kloster Schussenried, zu dessen Pfarrei Eberhardszell es gehörte, den Laienzehenten zu Michelwinnenden abtrat. Während der Pest 1628 diente Heinrichsburg dem Grafen

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Waldsee. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1834, Seite 157. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Waldsee_147.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)