Seite:Oberamt Waldsee 164.png

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den kleinen Sternberg. Alle Güter sind fürstl. Lehen. 1831 vereinödeten die 3 Lehenträger ihre Güter, und seitdem wurde mit der Vierfelderwirthschaft der Anfang gemacht. Von der Grundherrschaft erhielten dieselben als Entschädigung für das ihnen verabreichte jährliche Brenn- und Bauholz eine Strecke Wald zur Benutzung. Heinrich und Berchtold von Truchburg schenkten 1342 ihren Hof und Gut zu M. dem Gotteshaus Waldsee; in demselben Jahr verkaufte Rudiger von Hummeratsried ein weiteres Gut um 100 lb an dasselbe. Durch Tausch kamen diese Höfe 1748 an das fürstl. Haus W.-W.-W. und wurden dem Gericht Heisterkirch zugetheilt. Seit 1831 gehört M. zur Gemeinde Michelwinnenden.

  • 7) Ober-Möllenbronn, ehemals auch Melebrunn, Arlibrunn etc., ein k. W. an der Ach, Filial von R., mit 32 Einw., einer Mahlmühle und einer kleinen Kapelle zur Privat-Andacht. Die Zehenten bezieht der Fürst, welcher hier neben vielen Wiesen zwei Heustadel besitzt. Die Güter sind vereinödet. Außer den fürstl. Lehengütern findet sich hier auch ein Staatslehen, sogenanntes „Innsbrucker“ Lehen, welches früher im Besitz der Herren v. Möllenbronn war. Das Geschlecht der v. Möllenbronn kommt im 14ten Jahrhundert häufig vor. 1321 vermacht Eberhard, miles v. Mellenbrunnen, die Ulrichswiese ob dem Tobel der Kirche zu Reute, und die Diepoldswies zu R. dem Kloster Waldsee; 1328 verkaufen die Gebrüder Heinrich, Conrad, Hildbrand und Johannes v. Mellenbrunnen einen Hof zu Gaisbeuren, den sie von den v. Königseck inne hatten; 1334 verkauft Heinrich v. Mellenbrunn seinen Hof und Wiese zu Ruprechts und 1336 Conrad von M. das Vogtrecht üBer einen Hof zu Abetsweiler an das Kloster Waldsee; an letzteres kamen auch Güter zu M. 1326/43 durch Kauf und Tausch, hauptsächlich auch von dem Kloster Schussenried.
  • 8) Stadel, ein einzelnes Wohnhaus mit 4 Einw., Filial von R. an der Schussen. Es gehört sammt den umliegenden Wiesen dem Fürsten.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Waldsee. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1834, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Waldsee_164.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)