Seite:Oberamt Waldsee 172.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
  • 15) Steinenberg, ein k. W. mit 63 Einw., Filial von Waldsee. Der Ort theilt sich in Ober- und Unter-Steinenberg, wovon letzteres früher nach Michelwinnenden eingepfarrt war. Von O.-Steinenberg bezieht den großen und kleinen Zehenten der Fürst; von U.-St. theils ebenderselbe, theils der Staat, als Nachfolger der Land-Commende Altshausen. Das Gotteshaus Waldsee erkaufte 1313 ein Gut um 24 M. Silbers von den Gebrüdern Ulrich und Friedrich von Graben und 1334 um 110 lb ein gleiches von Adelheid von Montfort. Beide kamen in der Folge an die jetzige Grundherrschaft. Auf der Markung von H. liegt Ringertshof, ein einzelner Wohnsitz.


13. Gemeinde Unter-Essendorf,

240 Einw.

  • 1) Unter-Essendorf, ein k. Pfarrdorf mit 192 Einw., 27/8 St. nordöstlich von Waldsee an der Biberacher Straße, C. A. Waldsee, F. A. Ochsenhausen. Den großen Zehenten bezieht die Universität Freyburg und von 5 Morgen die Stiftungspflege des Orts, den kleinen die Pfarrei. Das Patronat-Recht hat die Universität Freyburg. S. O.-Essendorf. Der Ort gehörte zur Grafschaft Waldsee und bildete mit Venusberg, O.-Essendorf, Hetzisweiler, Himmenweiler, Mittishaus, Wagenhalden und einem Theil von Zuben, sodann mit Englerts, Mattenhaus und Schellenberg, G. Steinach, und Stadelhof, G. Winterstettenstadt, das Gericht Essendorf. U.-E. liegt in dem oben S. 7 bemerkten Trockenthal, an dem Rißthale auf einem Absatze, welchen die in der Nähe vorüber fließende Riß eingefurcht hat, und gewährt in dieser Lage einen freundlichen und Wohlhabenheit beurkundenden Anblick. Real-Gemeinderechts-Besitzer theilen sich in das Gemeinde-Eigenthum. Die öffentlichen Bedürfnisse werden durch Umlagen gedeckt. U.-E. bildet erst seit 1824 eine eigene Gemeinde, bis dahin war es mit seinen Parzellen mit der Gemeinde O.-Essendorf verbunden. Es hat eine schöne Kirche zum heiligen Martin, ein schönes Pfarrhaus mit Ökonomie-Gebäuden, ein Caplaneihaus, eine Schule und eine Schildwirthschaft. Die

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Waldsee. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1834, Seite 172. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Waldsee_172.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)